Kriminalität Magdeburger Händler fordern Waffenverbot am Hasselbachplatz
Magdeburgs Hasselbachplatz soll eine Waffenverbotszone werden. Das fordern die Händler. Es wäre die dritte Zone dieser Art in Sachsen-Anhalt. Die Polizei entscheidet.

Magdeburg - Magdeburgs Innenstadthändler fordern auch für den Hasselbachplatz ein Waffenverbot. Vorbild ist die gerade eingerichtete Waffenverbotszone rund um den Hauptbahnhof. IG-Sprecher Arno Frommhagen zur neuen Zone am Hauptbahnhof: „Die damit möglichen anlasslosen Kontrollen durch die Polizei und das Strafmaß von bis zu 10000 Euro bei Verstößen werden sich schnell herumsprechen und dazu führen, dass die Leute weniger Waffen im Sinne des Waffengesetzes mit sich herumtragen.“
Die Händler seien deshalb fest davon überzeugt, dass dies schon in kürzester Zeit zu einem spürbaren Rückgang der Kriminalität führe.
Hassel als Knotenpunkt
Allerdings sei in der Landeshauptstadt nicht nur der Hauptbahnhof von besonderer Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt und Aufenthaltsort vieler Personen, was zwingende Voraussetzung für das Ausrufen einer Waffenverbotszone sei. Dies gelte auch für den Hasselbachplatz, so Frommhagen. Denn auch für dieser innerstädtischen Verkehrsknotenpunkt mit sieben Buslinien und elf Straßenbahnlinien sowie als gastronomischer Hotspot mit mehr als 30 Gaststätten, Restaurants, Bars und Clubs treffe die Beschreibung ebenso zu.
Frommhagen: „Ohne konkrete Zahlen zu kennen, bin ich mir sicher, dass außerhalb von Pandemiezeiten der Hassel ein Kriminalitätsschwerpunkt ist. Hier das Sicherheitsgefühl von Fahrgästen, Passanten, Nachtschwärmern und Gewerbetreibenden zu erhöhen, ist überfällig.“ Deshalb fordere die IG Innenstadt als Interessenvertreter der Innenstadtgewerbetreibenden, auch den Hasselbachplatz zur Waffenverbotszone zu erklären und dies mit Schildern deutlich kenntlich zu machen.
Polizei entscheidet
Über die Einrichtung von Waffenverbotszonen entscheiden auf Grundlage einer Verordnung des Innenministeriums die Polizeiinspektionen. Waffenverbotszonen gibt es im Land bisher nur rund um die Hauptbahnhöfe in Magdeburg und Halle. In diesen Bereichen ist das Führen von Waffen im Sinne des Waffengesetzes und auch von Messern mit feststehender oder feststellbarer Klinge mit einer Klingenlänge über vier Zentimeter verboten.
Vergangenen Woche hatte ein Sprecher der Polizeiinspektion Magdeburg erklärt, dass es derzeit keine Pläne für weitere Waffenverbotszonen in Magdeburg gebe.