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FCM-Legende Magdeburger Schauspielhaus zeigt Sparwasser-Stück

FCM-Legende Jürgen Sparwasser kommt auf die Bühne des Schauspielhauses. Nicht er persönlich, aber ein Theaterstück um sein WM-Tor wird für 2022 vorbereitet.

21.03.2021, 00:00
Jürgen Sparwasser (M) von der Fußball-Nationalmannschaft der DDR jubelt am 22.06.1974 im Hamburger Volksparkstadion nach seinem Treffer zum 1:0 gegen die Bundesrepublik Deutschland mit erhobenen Armen, der geschlagene westdeutsche Torhüter Sepp Maier (l) und Verteidiger Berti Vogts (r) liegen geschlagen. Das Tor in der 78. Spielminute bedeutete gleichzeitig den Endstand im Weltmeisterschafts-Finalrundenspiel. dpa (nur s/w - zu dpa-Korr.-Bericht: "Sparwasser: 'Das Tor hat mir geschadet' - Beckenbauer: 'Sonst nie Weltmeister geworden'" am 21.06.1999) +++ dpa-Bildfunk +++
Jürgen Sparwasser (M) von der Fußball-Nationalmannschaft der DDR jubelt am 22.06.1974 im Hamburger Volksparkstadion nach seinem Treffer zum 1:0 gegen die Bundesrepublik Deutschland mit erhobenen Armen, der geschlagene westdeutsche Torhüter Sepp Maier (l) und Verteidiger Berti Vogts (r) liegen geschlagen. Das Tor in der 78. Spielminute bedeutete gleichzeitig den Endstand im Weltmeisterschafts-Finalrundenspiel. dpa (nur s/w - zu dpa-Korr.-Bericht: "Sparwasser: 'Das Tor hat mir geschadet' - Beckenbauer: 'Sonst nie Weltmeister geworden'" am 21.06.1999) +++ dpa-Bildfunk +++ ANP

Magdeburg

Auch wenn das Stück, das Jörg Menke-Peitzmeyer im vergangenen Jahr während seiner Zeit als Magdeburger Stadtschreiber verfasst hat, „Sparwasser“ heißt, ist es keine Biografie des FCM-Spielers. Vielmehr trägt es leichte autobiografische Züge. So wie der Junge darin erlebte auch der Autor das legendäre Tor von Jürgen Sparwasser bei der WM 1974 in jungen Jahren mit.

Es faszinierte ihn, dass es da ein anderes Deutschland auf der anderen Seite der Grenze geben soll. Seinen jungen Protagonisten schickt er deshalb auf die Reise in den Osten, um ein Autogramm seines Idols zu ergattern. Nach mehreren Anläufen gelingt zwar die Einreise, das Treffen bleibt jedoch ein Traum. Bis er als Erwachsener den Fußballer bei einer Lesung trifft – zumindest im Theaterstück. In der Realität steht das noch aus.

Nun soll „Sparwasser“ aber auf die Bühne kommen, und zwar als „exklusive Uraufführung“, wie Jörg Menke-Peitzmeyer betont. Er sei gespannt, wie sein Werk auf der Bühne aussehen wird, sagt er.

Theaterstück für Familien

Das Schauspielhaus bereitet das Stück für die Saison 2022 vor, wie Schauspieldramaturgin Caroline Rohmer verrät. „Wir wollen es im Frühsommer zeigen“, sagt sie. Ganz unbekannt ist das Werk dort nicht, wurden doch zur Abschiedslesung des Stadtschreibers im vergangenen September bereits Auszüge daraus auf der Schauspielhaus-Bühne präsentiert. „Es ist eine Geschichte darüber, wie man mit Begeisterung für den Sport Grenzen überwinden kann“, sagt sie.

Angesichts der Thematik wird es ein Familienstück werden, für Kinder ab zehn Jahren, „das durch den Humor aber auch Erwachsene anspricht“, erklärt Caroline Rohmer weiter. Die Schauspieler werden noch ausgesucht. Klar ist aber, dass kein zehnjähriges Kind auf der Bühne stehen wird. Einer der jüngeren Schauspieler wird den Part übernehmen. Und auch Sparwasser wird nicht selbst auf der Bühne auftauchen, sondern von einem Schauspieler porträtiert.

Neues Publikum erreichen

„Wir sind begeistert, dass der Stadtschreiber ein Stück geschrieben hat, das total gut nach Magdeburg passt“, sagt die Dramaturgin. Durch das Fußballthema sei die Chance groß, ein Publikum zu erreichen, dass sonst nicht den Weg ins Theater findet.

Wie Jürgen Sparwasser darauf reagiert, dass er zumindest indirekt auf der Theaterbühne erscheint, wird sich zeigen. Vielleicht klappt es doch noch mit einem Treffen zwischen Idol und Autor. Im vergangenen Sommer war ein solches bereits arrangiert. Beim jährlichen Treffen der FCM-Veteranen sollte es passieren. Weil ihm aber offenbar niemand davon etwas gesagt hatte, verschwand Sparwasser und ließ den Stadtschreiber stehen. Dieser hörte sich dafür umso interessierter die Geschichten seiner Mannschaftskollegen Wolfgang Seguin und Ulrich Schulze an. Die erzählten von Meistertrainer Heinz Krügel oder internationalen Ausflügen - und lieferten so Inspiration für sein Theaterstück.