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Landeswettbewerb JuniorINGMagdeburger sind die besten Brückenbauer

Wer plant und baut die kreativste und innovativste Fuß- oder Radwegbrücke? Schüler aus Magdeburg holen sich die ersten Plätze im Ingenieurswettbewerb.

Von Johanna Körver 02.06.2023, 08:00
Diese zarte Brückenkonstruktion war eines von 108 Modellen, die Schüler unterschiedlicher Altersklassen im Rahmen des in allen Bundesländern ausgetragenen  Wettbewerbs JuniorING entworfen haben. Das Gewinnerteam aus Magdeburg nimmt jetzt an der Entscheidungsrunde auf Bundesebene teil.
Diese zarte Brückenkonstruktion war eines von 108 Modellen, die Schüler unterschiedlicher Altersklassen im Rahmen des in allen Bundesländern ausgetragenen Wettbewerbs JuniorING entworfen haben. Das Gewinnerteam aus Magdeburg nimmt jetzt an der Entscheidungsrunde auf Bundesebene teil. Foto: Johanna Körver

Magdeburg - Wer an der Elbe lebt, kennt das Problem: Damit die Stadt diesseits und jenseits des Flusses miteinander verbunden bleibt, braucht es Brücken. Kein Wunder also, dass gleich zwei Schülerteams in diesem Jahr beim Landeswettbewerb JuniorING die Nase vorn hatten in Sachsen-Anhalt. Denn es ging ums Brückenschlagen.

Ganz so einfach, wie es klingt, war die Aufgabe nicht. Denn die Ingenieurstalente hatte einige Vorgaben zu erfüllen, vor denen sie beim echten Brückenbau durchaus auch stehen könnten: Die Modelle mussten ein bestimmtes Gewicht aushalten, in dem Fall eine Belastung von 500 Gramm, die Brückenbauer mussten einen Höhenunterschied von einem zum anderen Ufer berücksichtigen, und die Brücke sollte auf bestimmte Materialien beschränkt werden. Hierbei wurden die Schüler äußerst kreativ, indem sie Brücken bauten, von denen keine der anderen ähnelte, und Materialien wie Nudeln, Strohhalme oder Holz verwendeten.

Wettbewerb JuniorING: Wichtiger Kompromiss aus Design und Präzision

Jonathan Dippe und Isabel Meinel vom Geschwister-Scholl-Gymnasium überzeugten in der Gruppe der Erst- bis Achtklässler und angelten sich den zweiten Platz mit ihrer Brücke „Kreuzgang.“

Das Gewinnerteam: Vincent Deutloff, Clemens Schmucker, Colin Butz,  Sean Luca Sommer (v.l.) und Romina Schlüter (nicht anwesend).
Das Gewinnerteam: Vincent Deutloff, Clemens Schmucker, Colin Butz, Sean Luca Sommer (v.l.) und Romina Schlüter (nicht anwesend).
Foto: Johanna Körver

Mit dem Brückenmodell „Bound Arches“ („gebundene Bögen“) erzielten Colin Butz, Vincent Deutloff, Romina Schlüter, Clemens Schmucker, Sean Luca Sommer, alle fünf Schüler der berufsbildenden Schule Otto-von-Guericke, den ersten Platz in der Gruppe der Neunt- bis Zwölftklässler. Sie ziehen somit in den Bundesausscheid in Berlin am 16. Juni ein. „Der Sieg kam überraschend“ sagen die Elftklässler im Interview, die den Impuls für die Teilnahme am Wettbewerb von ihrem Lehrer bekamen.

Wettbewerb JuniorING: Jährlich bundesweit mehr als 6000 Teilnehmer

Mit fünf weiteren Mitschülern besuchen sie eine ingenieurwissenschaftliche Klasse und betrachten diesen Wettbewerb als die perfekte Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Wie die Schüler berichteten, entwickelten sich besonders Probleme bei der Materialauswahl, einen Kompromiss zwischen einem schlichten, aber schönen Design zu finden und dem präzisen Arbeiten, so dass am Ende alles zusammenpasst. Als Team haben sie schließlich die Herausforderung erfolgreich gemeistert.

Die zweitplatzierten Magdeburger Isabel Meinel und Jonathan Dippe von dem Geschwister-Scholl-Gymnasium.
Die zweitplatzierten Magdeburger Isabel Meinel und Jonathan Dippe von dem Geschwister-Scholl-Gymnasium.
Foto: Johanna Körver

Der JuniorING wird jährlich von den Ingenieurkammern aller Bundesländer veranstaltet. Mit rund 6000 Teilnehmern ist er einer der größten Schülerwettbewerbe Deutschlands. Die Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt beteiligt sich seit 2018/19 mit einem eigenen Landeswettbewerb.

Modelle werden im Jahrtausendturm in Magdeburg gezeigt

Unter dem diesjährigen Motto „Brücken schlagen“ haben insgesamt 324 Teilnehmer von 32 Schulen aus Sachsen-Anhalt 108 Modelle eingereicht. „Ein absoluter Rekord“, sagt Herrmann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt, zu den Zahlen. Insgesamt 6058 Stunden Arbeitszeit steckten die Nachwuchsingenieure in ihre Modelle. Die Themen, unter denen Schüler ihr Können zeigen können, variieren von Jahr zu Jahr. In der Vergangenheit stand der Bau einer Skisprungschanze oder einer Achterbahn auf dem Wettbewerbsplan.

Alle Teilnehmermodelle aus Sachsen-Anhalt werden in einer Dauerausstellung im fünften Stock des Jahrtausendturms ausgestellt.