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Leistungssport Magdeburger Studentin will im Bob zu den Olympischen Spielen

17.04.2021, 15:42

Magdeburg

(vs) „Vormittags trainiere ich für zwei Stunden, danach esse ich Mittag, habe Zoom-Meetings für die Uni und manchmal geht es dann nachmittags noch mal zum Training“, schildert Claudia Schüßler ihren typischen Tagesablauf.

Die Studentin begann in ihrer Kindheit mit Leichtathletik und führte den Sport während ihres Bachelors im Unisportkurs hobbymäßig weiter. Ihre Lieblingsdisziplin: Sprinten. „Vor allem kurze Sprints bis zu Hundert Metern machen mir am meisten Spaß“, erzählt Claudia Schüßler.

Ihr jetziger Trainer, Birk Lösche, schlug ihr nach überzeugenden Sprints den Bobsport auf Leistungsniveau vor: Bei diesem Sport kommt es nämlich genau auf die schnellen Kurzsprints an. Mittlerweile ist Claudia Schüßler im Nachwuchskader 1 und trainiert fünf bis si

eben Mal wöchentlich. „Bald geht die nächste Trainingsphase los“, erzählt die Nachwuchssportlerin, „am Anfang trainieren wir Ausdauer, später kommt dann Kraft, Sprung- und Schnelligkeitstraining hinzu.“

Überall unterwegs: USA, Königsee, St. Moritz, Europacup

„Den Sport mit meinem Studium zu vereinbaren, ist gerade im Winter recht schwierig“, sagt Claudia Schüßler, „da ich von Oktober bis Februar oder März fast durchgängig zu Wettkämpfen unterwegs bin.“ Bisher fuhr die Studentin fast auf allen europäischen Bobbahnen und auch in den USA war sie schon unterwegs. „Am Königssee und in St. Moritz bin ich am liebsten“, erzählt die Sportlerin. „Sie gehören für mich zu den schönsten Orten der Welt.“

Für den Europacup 2019 konnte sie ein Semester mit dem Studium aussetzen. Auf den ersten Blick mag Statistik kein Fach sein, das mit Sport vereinbar ist, doch wegen der vielen Anwendungsfelder geht auch das. In ihrer Masterarbeit möchte Claudia Schüßler sportwissenschaftliche Themen statistisch untersuchen. „Grob gesagt geht es bei Statistik um Datenauswertung“, erklärt Claudia Schüßler, „und Daten müssen eigentlich überall, in so gut wie jeder wissenschaftlichen Studie, ausgewertet werden.“

Lebenstraum: Bei den Spielen dabei sein

Mathe und Sport waren bereits in der Schulzeit ihre Lieblingsfächer: „Ich habe mich dann für Mathematik entschieden, da ich dort mehr Zukunftsperspektiven gesehen habe.“ Mit der Wahl ihres derzeitigen Masterstudiengangs ist sie sehr zufrieden: „Es ist zwar sehr theorielastig, aber auch sehr spannend.“

Auch zukünftig will Claudia Schüßler in die Forschung. So könnte sie sich vorstellen, eines Tages in der Medikamentenzulassung zu arbeiten. „Die Forschung ist so interessant für mich, weil es besonders abwechslungsreich ist: Es gibt immer neue Herausforderungen und neue Themen, so dass es nie langweilig wird“, erzählt sie.

Als Statistikerin plant sie Experimente, überlegt, wie viele Probanden für eine zuverlässige Studie benötigt werden und schaut, welche Aspekte im Experiment zueinander passen oder miteinander einhergehen. „Ich schaue mir zum Beispiel die Größe und Länge von Eidechsen an und untersuche dann, wie sich das auf andere Eigenschaften der Eidechsen bezieht“, erklärt Claudia Schüßler.

Doch bei ihrer Zukunftsplanung verliert sie die Olympischen Winterspiele nicht aus den Augen. „Gerade im Bobsport ist es wahrscheinlicher, erst mit Ende 20 noch bei Olympia anzutreten, während das bei Leichtathletik schon schwieriger wäre“, sagt die 24-Jährige. Ziel sei dabei vor allem die Teilnahme. „Bei den Olympischen Spielen dabei zu sein, war schon immer mein Lebenstraum“, so die engagierte Studentin, „wenn dabei noch eine Medaille rumkommt, wäre das natürlich umso besser.“