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MaregoBus und Bahn in Magdeburg ab August teurer

Ein Jahr nach der letzten Preiserhöhung steigen 2018 erneut die Tarife für den Nahverkehr in Magdeburg.

Von Martin Rieß 30.01.2018, 12:47

Magdeburg l Die Preise im öffentlichen Personennahverkehr in der Region Magdeburg werden 2018 zum August steigen. Das bestätigte Bernd Adelmeyer, Geschäftsführer des Tarifverbunds Marego, gegenüber der Volksstimme.

Grund für die Preiserhöhungen sind die Kostensteigerungen für die Unternehmen, sagt der Chef des Zusammenschlusses von Verkehrsunternehmen in der Region. Marego ist für die Preisgestaltung für Regionalbusse, die Stadtbuslinien in Haldensleben und Schönebeck, die Regionalzüge sowie Busse und Straßenbahnen in Magdeburg zuständig.

Als Beispiel für Kostensteigerungen, die ausgeglichen werden müssen, nennt er die Entwicklung des Mindestlohns: „In diesem Bereich müssen wir aus diesem Grund Preissteigerungen von drei bis vier Prozent ausgleichen“, erläutert Bernd Adelmeyer.

Die Forderung, Preiserhöhungen in Magdeburg auszusetzen, da die Tunnelbaustelle in Magdeburg für Umwege sorgt, hält der Marego-Geschäftsführer für verständlich – möchte sie dennoch nicht nachvollziehen: „Weder die Magdeburger Verkehrsbetriebe noch wir sind die Verursacher der Umleitungen. Vielmehr leiden wir wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch unter den durch die Umwege entstehenden zusätzlichen Kosten.“

Gerade mit Blick auf die zu erwartende Kostensteigerung hatte der Magdeburger Fahrgastverband bereits auf die Schwierigkeiten für die Fahrgäste wegen der Tunnelbaustelle hingewiesen. Der Verband thematisiert zudem regelmäßig den Service des öffentlichen Personennahverkehrs.

Traditionsgemäß sehen sich die Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs bei Preissteigerungen heftiger Kritik ausgesetzt. Der Chef von Marego setzt dagegen: „Mit den gleichen Preissteigerungen haben auch Autofahrer zum Beispiel in der Werkstatt oder an der Zapfsäule zu kämpfen.“ Zudem sei es gerade bei der letzten Tarifanpassung in einigen Bereichen auch zu Vergünstigungen gekommen.

Der Chef von Marego nennt in diesem Zusammenhang als Beispiel die Regelung, dass Kinder in Kindergartengruppen inzwischen anders als in den Jahren zuvor grundsätzlich kostenlos befördert werden.

Wie Philipp Gebhardt, der bei Marego für das Tarif- und Vertragsmanagement zuständig ist, berichtet, wird es diesen August aber keine großen Veränderungen in den Regelungen zu den einzelnen Tickets geben. „Wichtig ist für uns aber vor allem, die Angebote für Stammkunden günstig zu halten.“ Sprich: Gerade die Attraktivität der Abo-Angebote solle nicht geschmälert werden.

Derweil möchte der Magdeburger Verkehrsverbund perspektivisch nicht allein mit Preiserhöhungen reagieren. „Gerade beim Verkehr zwischen Landeshauptstadt und Umland gibt es noch großes Potenzial.“ Daher soll noch in diesem Jahr die Anbindung des Gewerbegebiets Sülzetal auch an Magdeburg deutlich verbessert werden.

Der Regionalbus soll zum Beispiel künftig am Bördepark als Umsteigstelle halten. „Auf der anderen Seite müssen wir gerade auf Arbeitgeber im Umland Magdeburgs zugehen, um Partner für das Angebot des Jobtickets zu gewinnen.“ In Magdeburg haben sich die Verkehrsbetriebe zwar bereits intensiv dem Thema gewidmet – doch die Möglichkeit, auch über die Grenzen der Kommunen hinweg solche Angebote zu entwickeln, sei in der Region wohl noch nicht bekannt genug. „Daran müssen wir arbeiten.“

Überhaupt überlegt man in der Zentrale des Verkehrsverbunds, wie die Kommunikation mit den Kunden verbessert werden kann. „Wir müssen schließlich wissen, welche Angebote genau gewünscht sind.“ Nur zu oft seien auch die aktuellen Angebote wie das Seniorenticket für die gesamte Region oder besondere Offerten für Leihfahrräder und Leihautos für Abokunden schlicht nicht bekannt.

Der Magdeburger Regionalverkehrsverbund ist der Verkehrsverbund für die Landeshauptstadt Magdeburg sowie für die Landkreise Börde, Jerichower Land und Salzlandkreis. Im Marego-Gebiet können die Fahrgäste die jeweiligen Angebote der Verkehrsunternehmen nutzen, ohne beim Umsteigen eine neue Fahrkarte lösen zu müssen.