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Hochwasserschutz Mauerblick statt Elbblick in Magdeburg

Ganz viel Mauer: Diesen Blick haben Magdeburger und Touristen, wenn sie sich auf eine der Bänke in der Zollstraße an der Elbe setzen.

Von Michaela Schröder 25.09.2017, 18:00

Magdeburg l  An vielen Stellen blicken Sitzende in Magdeburg in der Zollstraße an der Elbe unmittelbar auf die geschlossene Hochwasserschutzwand, die einen Blick auf Stadt und Elbe behindert. Auf der jüngste Sitzung der Gemeinwesenarbeitsgruppe (GWA) Werder wurde der Sinn und Unsinn von den Bänken mit Mauerblick diskutiert. 

Bürger äußerten die Bitte, die Position der aufgestellten Sitzbänke zu überprüfen und soweit wie möglich zu ändern. Auf der Versammlung wurde vorgeschlagen, die Bänke zur Straße hin aufzustellen.

Unterstützung erhalten die Werderaner vom Magdeburger Stadtrat Karsten Köpp. Der Linken-Politiker hat auf der jüngsten Sitzung des Stadtrates eine Anfrage zur Position der Sitzbänke gemacht. Bislang stehen die Bänke jedoch noch an ihrer alten Stelle - mit direktem Blick auf die Mauer.

Doch auch die Glaselemente versprechen nicht immer freie Sicht auf die Elbe, hieß es auf der GWA-Sitzung. Der starke Bewuchs an der gläsernen Ufermauer müsste hierfür entfernt werden, so die Meinungen der Anwohner.

Nach einigen Bauverzögerungen wurde die Hochwasserschutzanlage in der Zollstraße nach gut zweieinhalb Jahren Bauzeit Ende Juli 2017 fertiggestellt. Erstmals kamen beim Bau einer Hochwasserschutzanlage in Sachsen-Anhalt auch Glaselemente zum Einsatz. In die Stahlbetonwand wurden sechs Glaswandsysteme als „Elbblick“ integriert. Für ein zusätzliches Glaselement für die Hochwasserschutzwand in der Zollstraße übernahm ein Sponsor, der persönlich auf die Stadt Magdeburg zugekommen war, die Kosten von 24.367,32 Euro.

Die Anlage in der Zollstraße ist etwa einen Kilometer lang und verläuft von der Zollbrücke bis zum Nordbrückenzug, Markgrafenstraße. Die Kosten betragen etwa sechs Millionen Euro.

Ende 2014 wurde mit der Baumaßnahme in der Zollstraße begonnen. Rund 100 Linden mussten auf der Elbinsel Werder für den Hochwasserschutz weichen. Das Umweltamt genehmigte offiziell den Kahlschlag.