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MDR-Chefin fürchtet „politische Landnahme“

Der MDR spart aktuell bei Investitionen - eine Folge der gestoppten Gebührenerhöhung.

17.02.2021, 16:00
MDR-Jahrespressekonferenz 2021 am 17.02.2021 in Leipzig. Im Bild v.l.: Jana Brandt (Programmdirektorin in Halle), Klaus Brinkbäumer (Programmdirektor in Leipzig), Intendantin Karola Wille und Ines Hoge-Lorenz (Direktorin im Landesfunkhaus in Sachsen-Anhalt) / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/7880 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke unter Beachtung ggf. genannter Nutzungsbedingungen honorarfrei. Veröffentlichung bitte mit Bildrechte-Hinweis. Foto: MDR Mitteldeutscher Rundfunk/MDR/Marco Prosch/obs
MDR-Jahrespressekonferenz 2021 am 17.02.2021 in Leipzig. Im Bild v.l.: Jana Brandt (Programmdirektorin in Halle), Klaus Brinkbäumer (Programmdirektor in Leipzig), Intendantin Karola Wille und Ines Hoge-Lorenz (Direktorin im Landesfunkhaus in Sachsen-Anhalt) / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/7880 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke unter Beachtung ggf. genannter Nutzungsbedingungen honorarfrei. Veröffentlichung bitte mit Bildrechte-Hinweis. Foto: MDR Mitteldeutscher Rundfunk/MDR/Marco Prosch/obs MDR/Marco Prosch

Leipzig l Die gestoppte Gebührenerhöhung und die Debatte um den MDR-Staatsvertrag belasten den Mitteldeutschen Rundfunk. Das machte Intendantin Carola Wille gestern bei der Online-Jahrespressekonferenz des Senders deutlich. Der MDR spare vorerst bei Investionen – wie dem Umbau des Funkhauses Halle zum crossmedialen Standort – und nicht beim Programm, sagte Wille.
Sie verwies darauf, dass der MDR eine Mehr-Länder-Anstalt für die Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sei. Die Staatsvertrags-Novelle sehe nun vor, dass die Rundfunkbeiträge den Ländern gehören sollen. Wen sich daraus Forderungen zum alleinigen Zweck einer Strukturpolitik ableiten, erklärte die MDR-Intendantin, werde „der Grad zur politischen Landnahme schmal.“ Zumal, wenn dies mit einer Kündigungsdrohung schon zum Ende dieses Jahres versehen würden, sagte Wille an die Adresse Thüringens. Der MDR, dies sei so festgelegt, habe eben seine Zentralen in Leipzig und Halle . Darüberhinaus gebe es die regionale Verankerung mit den Landesfunkhäusern.
Wille sprach von 2021 als einem „besonderen Jahr“ für den öffentlich-rechtlichen mitteldeutschen Sender. Mit der Gründung vor 30 Jahren habe sich nach 40 Jahren Staatsrundfunk der Übergang zu einem freien und gesellschaftlich verantworteten Rundfunk vollzogen.Was Akzeptanz und Vertrauen der Bürger angehe, zeige der aktuelle Nutzungsmonitor, dass der MDR „tief verwurzelt“ sind der Region, so Will. Demnach vertrauten 89 Prozent der Bürger dem Sender.
Hier will auch die neue Chefin des Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt, Ines Hoge-Lorenz, insbesondere bei der Berichterstattung über die anstehende Landtagswahl anknüpfen. „Der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern liegt uns am Herzen“, sagte die Funkhausleiterin, die Stimmung im Land solle eingefangen werden. Bei den Wahlsendungen werde es zudem barrierefreie Angebote mit Untertiteln und Gebärdensprache geben.
Im Fernsehangebot des MDR wird sich Ende Mai ein besonders Jubiläum in mehreren Sendungen widerspiegeln: 50 Jahre Polizeiruf 110. Dazu gibt es eine neue Extra-Folge aus Halle und 40 Polizeiruf-Folgen werden in die Mediathek eingestellt. Im Oktober heißt es dann „DNA des Ostens – wie wir wurden, was wir sind.“ Mit dieser Doku-Reihe will der MDR seine Ost-Kompetenz unterstreichen, wobei der Blick laut Intendantin Wille mehr nach vorn, als zurück gehen soll. Ob und in welcher Form es die traditionelle „Goldene Henne“ gibt, ist noch unklar.
Derneue MDR-Programmchef Klaus Brinkbäumer macht den Erfolg des Senders daran fest, „wie relevant wir in der ARD sind“. Dazu trage die politische Berichterstatung bei wie auch „Filme, Serien und Shows, auf die wir stolz sind“. Brinkbäumer will auch den aufwändigen investigativen Bereich ausbauen. Wie das genau gehen kann, prüft er gerade.