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Ausstellung Militär und Gesellschaft

Die Geschichte von Militär und Gesellschaft in Deutschland seit Ende des Zweiten Weltkrieges beleuchtet eine neue Ausstellung der Bundeswehr in Havelberg.

14.03.2021, 00:00

Havelberg

Wie war es nach dem Zweiten Weltkrieg, als Deutschland in Schutt und Asche lag? Von deutschem Boden sollte nie wieder ein Krieg ausgehen. Das war das erklärte Ziel der Siegermächte Sowjetunion, Großbritannien, Frankreich und USA, die das Land in vier Besatzungszonen aufteilten. Doch die Interessen zwischen der kommunistischen Sowjetunion und der westlichen Demokratien sind zu groß. Der Kalte Krieg beginnt, 1949 entstehen mit der DDR und der BRD zwei deutsche Staaten.

„Militär und Gesellschaft in Deutschland seit 1945“ ist der Titel der Ausstellung, die das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr gemeinsam mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur anlässlich des 30. Jahrestages der deutschen Einheit neu aufgelegt hat. Auf 22 Tafeln werden in Texten und rund 150 Fotos Themen aufgegriffen, die sowohl die Geschichte der Bundeswehr und der Nationalen Volksarmee (NVA) als auch aktuell das Wirken der Bundeswehr in der Gesellschaft beleuchten.

Regionalausstellung wird erweitert

„Wir sind nach dem Wachbataillon Berlin der zweite Truppenteil, der diese Wanderausstellung zeigen kann, und ich freue mich, dass wir sie so schnell hierher bekommen haben“, sagt Oberstleutnant der Reserve Robert Thiele. Er sieht diese temporäre Ausstellung, die im Wappensaal der Elb-Havel-Kaserne zu sehen ist, als gute Ergänzung der Regionalausstellung, die das Panzerpionierbataillon 803 Havelberg vor zwei Jahren eröffnet hat. Dafür ist er der Projektoffizier. „Die Ausstellung zeigt, wie sich das Militär in die Gesellschaft integriert und blickt auf die Geschichte. Als Geschichtslehrer kann ich sie auch für Schüler nur empfehlen. In 30 bis 40 Minuten erhält der Besucher einen guten Überblick“, schätzt Robert Thiele ein. Regionalausstellung der Pioniere wird erweitertSoldaten der Kompanien des Panzerpionierbataillons schauen sich die Ausstellung in Kleinstgruppen an. Auch Seminare sind geplant. Mit der Lockerung im Corona-Lockdown, der Besuche in Museen und Ausstellungen in Sachsen-Anhalt seit einer Woche wieder erlaubt, kann auch diese Ausstellung von der Öffentlichkeit besucht werden. Ein Hygienekonzept liegt vor – auch für die Regionalausstellung, die unter dem Titel „Brücken schlagen“ das Wirken der Panzerpioniere auch im Zusammenspiel mit der Garnisonsstadt Havelberg zeigt. Trotz der coronabedingten eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten im vorigen Jahr konnten Robert Thiele und sein Team 450 Besucher begrüßen.

„Wir beginnen gerade mit der Erweiterung der Ausstellung, nehmen die Taucher mit hinein, die allgemeine Grundausbildung, die Einätze der Pioniere bei Waldbränden und Covid 19. Dafür haben wir hier im Betreuungsgebäude eine Etage höher Platz bekommen. Wir befinden uns gerade in der konzeptionellen Phase. Ich rechne damit, dass die Ausstellung Ende 2021/Anfang 2022 fertig ist.“

Die Ausstellung „Militär und Gesellschaft“ zeigt die große Vielfalt der Aufgaben der Bundeswehr. „Vielen ist gar nicht bewusst, wie sehr die Bundeswehr integriert ist. Von daher bedarf es aus meiner Sicht solch einer Ausstellung, um die Botschaften in die Gesellschaft zu bringen.“ Robert Thiele findet zum Beispiel den Sport sehr interessant. Die Bundeswehr fördert den Leistungssport. Eine der 22 Tafeln informiert unter der Überschrift „Athleten in Uniform“ über die Sportförderung durch die Bundeswehr und die einstige NVA. In „Fall einer Männerbastion“ geht es um Frauen in der Bundeswehr seit dem Jahr 2001. Weitere Themen sind zum Beispiel „Armee der Einheit“, „Frieden schaffen ohne Waffen“, „Spiegel der Gesellschaft“, „Bundeswehr als Einsatzarmee“ und „Hilfe in der Not“.

Ein Besuch der beiden Ausstellungen in der Elb-Havel-Kaserne kann unter 039387/202090 und 202061 oder per Mail an regionalausstellunghavelberg@bundeswehr.org vereinbart werden.