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Fußballmannschaften des Projektes "grauzone!" des ASZ Neu-Olvenstedt gehen in die vierte Saison Mit Fußball wird der Zusammenhalt gestärkt

Von Marco Papritz 17.07.2013, 03:13

Im November 2009 begann der Ball im Projekt 50plus "grauzone!" des Alten- und Servicezentrums (ASZ) der Volkssolidarität zu rollen. Das Vorhaben, über den Sport Kontakte zu knüpfen, läuft so erfolgreich, dass sich ein Frauenteam formierte und Sponsoren ihre Unterstützung geben.

Neu-Olvenstedt / Stadtfeld-West / Sudenburg l "Der Spaß an der Bewegung und der gemeinsame Umgang stehen bei uns im Vordergrund", sagt Roland Barnebeck, der als Trainer der Fußballmannschaften fungiert, die sich im Rahmen des stadtweiten Projektes 50plus "grauzone! - Hilfe zur Selbsthilfe bei Erwerbslosigkeit" gefunden haben. Wobei es sich bei den beiden Teams um "gemischte Mannschaften" handelt, so ASZ-Leiterin Kathrin Gandre.

Das Herrenteam machte im November 2009 den Anfang. Trainiert wird jeweils am Montag in der Zeit von 18.30 bis 20 Uhr auf dem Kunstrasenplatz von Post Magdeburg an der Spielhagenstraße. "Wir sind sehr froh, die Trainingsmöglichkeiten nutzen zu können. So war es im Laufe der Zeit möglich, eine verschworene Gemeinschaft zu formieren", so Barnebeck weiter. Männer für den Ballsport zu begeistern, sei nicht schwierig gewesen, fügt er schmunzelnd hinzu: "Der Funke sprang auch zu den Frauen über."

Ihre Männer zu begleiten und die Rolle des Zuschauers einzunehmen sei nicht genug gewesen, so Birgit Barnebeck, die als Kassenwartin fungiert. So sei die Idee geboren worden, sich ebenfalls regelmäßig zum Training zu verabreden. Das Frauenteam ist mit 14 Mitgliedern gegenüber der Herrenmannschaft mit 21 Spielern zwar noch in der Unterzahl, aber "dass wir überhaupt über ein Team verfügen, ist erstaunlich", so Kathrin Gandre. Überhaupt ist der Sport der Schlüssel für den Kontakt unter den Projektteilnehmern, der durch das gemeinsame Training und den Freundschaftsspielen unter anderem gegen Alt-Herren- und Freizeitmannschaften gefördert wird. Ungezwungen kommen die Teamkameraden miteinander ins Gespräch, Freundschaften haben sich gebildet. "Unser Anliegen ist es, dass die Frauen und Männer zusammenwachsen", sagt Roland Barnebeck.

Dazu trägt auch die einheitliche Ausrüstung bei, die nun von Sponsoren an die Freizeitspieler übergeben wurden. 40 Polo-Shirts samt Beflockung im Wert von 500 Euro hat der TüV Nord zur Verfügung gestellt, die Städtischen Werke Magdeburg (SWM) rüsten das Frauenteam mit Trainingsanzügen im Wert von 500 Euro aus, der Abschlepp- und Bergungsdienst Brameier lässt sich einen Trikotsatz für die Herren 1000 Euro kosten. "Diese Unterstützung für ein Projekt wie die ¿grauzone!\' ist eine enorme Anerkennung für uns", schätzt Roland Barnebeck ein.

Sylvia Krebs ist eine der Frauen, die bei der "grauzone!" donnerstags von 16.30 bis 18 Uhr auf dem Gelände von Preußen Magdeburg trainiert. "Ich wollte mich bewegen und unter Leute kommen", so die Spielerin, die einst als Jugendliche dem Handballsport nachging. Über eine Annonce ist sie auf das Angebot des Olvenstedter ASZ aufmerksam geworden. Wie einige ihrer Mitspielerinnen auch. "Wichtig ist, die erste Scheu, den Schritt zu wagen und sich bei uns zu melden, zu überwinden. Mit zunehmendem Alter fällt dies meist schwerer", weiß Kathrin Gandre. Das ASZ mobilisiert etwa 70 Magdeburger, die sich an einem der Projekte, die von der Einrichtung organisiert werden und auf das Prinzip "Mitmachen" setzen, beteiligen. Hilfe zur Selbsthilfe soll vermittelt werden, ob bei der PC-Selbsthilfe-Reparaturwerkstatt, dem Schiffsmodellbau, dem Fotoclub "Klappe 08", Pop-Gymnastik oder einem der anderen Angebote.

"Die Fußballmannschaften sind auch auf einer sozialen Ebene abseits des Rasens aktiv. Bei Krankheiten etwa werden Krankenhausbesuche unternommen. Das ist ein Verdienst von Roland Barnebeck", sagt Kathrin Gandre. Die Gruppen treffen sich beispielsweise im Vereinsheim an der Braunschweiger Straße, um gemeinsam Europapokal-, Europa- und Weltmeisterschaftsspiele im Fernsehen zu verfolgen.

Interessierte können über das Alten- und Servicezentrum der Volkssolidarität in der Sankt-Josef-Straße 50a und telefonisch unter 7 22 15 63 Kontakt mit den Mannschaften aufnehmen.