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  7. Nachts im Technikmuseum erwecken Taschenlampen Dampfmaschinen, Bohrer und Turbinen zum Leben

Besucherandrang bei der "Nacht der Ungeheuer" an der Dodendorfer Straße / Nächste Veranstaltungen in Planung Nachts im Technikmuseum erwecken Taschenlampen Dampfmaschinen, Bohrer und Turbinen zum Leben

Von Marco Papritz 11.02.2013, 02:27

Leipziger Straße l Es spukt im Technikmuseum Magdeburg. Am Sonnabend drangen unheimliche Geräusche aus der ehemaligen Gruson-Werkshalle, in der obendrein immer wieder Lichter aufblitzten. Die Lösung des Rätsels lag im Inneren der Halle, die von Kindern, ihren Eltern und Großeltern weit nach Ende der regulären Öffnungszeit mit Taschenlampen erkundet wurde.

Keine Angst vor Ungeheuern

Zur Nacht der Ungeheuer hatte das Technikmuseum Magdeburg geladen, das mit Urwaldgeräuschen aus Lautsprechern in eine gespenstische Atmosphäre getaucht und von 16 Mitgliedern und ehrenamtlichen Helfern betreut wurde. "Angst muss aber niemand haben", sagte Manuel Kulessa, der mit seinem Bruder Matteo zu jenen zählte, die sich auf die Suche nach verborgenen Stationen begab. Wurde eines der zwölf ausgeschriebenen Ziele wie ein F8-Oldtimer, eine Handbohrmaschine und eine Plandrehmaschine erfolgreich in der dunklen Halle mithilfe der Handleuchten ausfindig gemacht, gab es von den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Technikmuseums einen Stempel. "Es ist prima, dass man hier mit Taschenlampen leuchten kann", freute sich Bella Marie Goedecke. Die Siebenjährige übte sich erstmals im Schreibmaschineschreiben, während ihre Mutter Silke Goedecke ihr helfend zur Seite stand. "Natürlich ist es für die Kinder ein Highlight, dass sie auch etwas länger an einem Sonnabendabend aufbleiben dürfen. Morgen können sie ja ausschlafen", sagte Volker Eggebrecht, der die Station der Lithografieplatten betreute, schmunzelnd.

Er und seine Kollegen Wolfgang Schäfer, Wolfgang Post, Monika Dallmeyer, Günter Birkholz, Irma Kaiser, Elmar Skubowius und Reinhardt Kruse sowie die Ehepaare Schmidt, Schwabe, Rösener und Meinecke waren gefragte Personen, die bereitwillig Auskunft über die Funktionsweisen der ausgestellten Technik gaben. "Er war der Jules Verne der Neuzeit", schwärmte Hugo-Junkers-Experte Reinhardt Kruse über den Ingenieur und Erfinder, der einst in Magdeburg eine Motorenfabrik eröffnete, und bewegte damit vor allem erwachsene Besucher am Sonnabend mit seinen Ausführungen zur Junkers-Technik zum Verweilen.

Übrigens können die Exponate auch am Tage besichtigt werden. Das Technikmuseum in der Dodendorfer Straße 65 ist dienstags bis sonntags geöffnet. Am 10. März startet die Reihe der Techniktage mit einem Vortrag über das Schiffshebewerk Rothensee. Am 14. April ist ein Erlebnistag für Kinder unter dem Motto "Alles unter Dampf" geplant.

www.technikmuseum- magdeburg.de