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  7. Elberadweg Magdeburg gesperrt: ADFC kritisiert Notsperrung, Umleitung & Stadt

Lebensgefahr an Elbuferpromenade Notsperrung von Elberadweg in Magdeburg: Radfahrer wollen Schleinufer nutzen

Der Elberadweg in Magdeburg wurde aufgrund von gefährlichen Schäden an der Ufermauer kurzfristig gesperrt. Der Radfahrverband ADFC kritisiert das Agieren der Stadt.

Von Stefan Harter Aktualisiert: 02.07.2025, 13:47
Ein Bereich der Elbuferpromenade in Magdeburg musste kurzfristig gesperrt werden. Schilder weisen auf Lebensgefahr hin.
Ein Bereich der Elbuferpromenade in Magdeburg musste kurzfristig gesperrt werden. Schilder weisen auf Lebensgefahr hin. Foto: Stefan Harter

Magdeburg. - Nachdem die Stadt Magdeburg den beliebten Elberadweg mitten in der Innenstadt kurzfristig gesperrt hat, gibt es Kritik vom Radfahrerverband ADFC am Vorgehen der Stadt. Die Elbuferpromenade wurde am 1. Juli 2025 mit Absperrgittern versehen, an denen Schilder auf Lebensgefahr hinweisen.

Grund für die Sicherheitsmaßnahme im Bereich zwischen Strombrücke und Magdeburger Dom seien zahlreiche Schäden, die bei Bauarbeiten an der Ufermauer festgestellt worden waren, hatte die Stadt mitgeteilt. Eine längere Umleitung für Radfahrer führt über Keplerstraße, Hegelstraße, Danzstraße und Breiter Weg bis zur Johanniskirche einmal quer durch die Innenstadt.

ADFC will Fahrspur des Schleinufers als Umleitungsstrecke nutzen

Dies ist aus Sicht des ADFC aber „keine akzeptable Lösung“, wie es in einer Mitteilung heißt. „Wir fordern die Stadtverwaltung auf, schnellstmöglich eine Umleitung einzurichten, die unnötige Umwege vermeidet“, erklärt der ADFC weiter in dem Schreiben. Schließlich seien auf der Strecke täglich Tausende Radfahrer unterwegs, darunter gerade im Sommer auch viele Radtouristen.

„Eine angemessene Umleitung kann hier nur so aussehen, dass der Fuß- und Radverkehr am Domfelsen auf die Fahrbahn des Schleinufers geleitet wird und an der Strombrücke wieder zurück an die Elbe. Dafür muss eine der vier Spuren des Schleinufers gesperrt werden“, erklärt darum Norman Dreimann, Vorsitzender des ADFC Magdeburg.

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Gerade für den Radtourismus sei eine solche Umleitung wichtig. „Die Sperrung des Elberadwegs mitten im Sommer ist ein touristischer Supergau“, sagt Dreimann und verweist unter anderem auf das Kopfsteinpflaster an der Johanniskirche, das für Radfahrer mit schwerem Gepäck nicht nutzbar sei.

Fahrradtourismus in Magdeburg wird durch Sperrung verschlechtert

Dabei soll laut dem gerade erst vom Stadtrat beschlossenen Tourismuskonzept der Fahrradtourismus in Magdeburg eigentlich gestärkt werden. Mit der Sperrung des Weges an der Elbe und des Abrisses der Petriförderbrücke hätten sich die Bedingungen nun aber eher erheblich verschlechtert, heißt es weiter.

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Kritik gibt es vom ADFC auch an der Kommunikation der Stadtverwaltung. Obwohl die wichtige Verbindung bereits am Morgen gesperrt worden war, gab es erst am späten Nachmittag eine offizielle Information dazu.

Schäden an Elbufermauer sind schon länger bekannt gewesen

Und dass die Mauer Schäden hat, sei schon länger bekannt gewesen, weshalb es „absolut unverständlich“ sei, dass es keine Planung für eine Umleitung gegeben hat, so der ADFC-Vorsitzende Norman Dreimann.

Schon seit 2024 wird die Elbufermauer im Innenstadtbereich in mehreren Abschnitten saniert. Dabei werden Schäden beseitigt, die bereits durch das Jahrhunderthochwasser 2013 verursacht worden waren. Ob die jetzt festgestellten Schäden damit im Zusammenhang stehen, ist aktuell noch unklar.

Mehrere Hohlstellen waren in der Ufermauer entdeckt worden, der größte Bereich sei dabei rund vier Meter breit und sechs Meter hoch. „Aus Sicherheitsgründen besteht dringender Handlungsbedarf“, hatte die Stadtverwaltung erklärt und eingehende Prüfungen des Bauwerks angekündigt, die Mitte Juli 2025 sowie im August 2025 durchgeführt werden sollen.