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Wegen Lärmbelästigung Ortschaftsrat kämpft für weniger Lkw-Verkehr in Magdeburger Ortschaft

Der Magdeburger Ortsteil Anker ächzt unter Fahrzeugen auf der Bundesstraße 71. Ortschaftsräte setzen auf Unterstützung der Stadt, die lehnt eine Verkehrszählung ab.

Von Marco Papritz 28.04.2021, 07:07
Bewohner hoffen, dass der Lkw-Verkehr, der durch den Ortsteil Anker rollt, reduziert werden kann.
Bewohner hoffen, dass der Lkw-Verkehr, der durch den Ortsteil Anker rollt, reduziert werden kann. Foto: Marco Papritz

Magdeburg

Wie lassen sich die Belastungen im Ortsteil Anker durch die Vielzahl an Lkw, die täglich über die Leipziger Chaussee (Bundesstraße 71) fahren, reduzieren? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Anwohner und der Ortschaftsrat Beyendorf-Sohlen seit Jahren. Eine Verkehrszählung, speziell in den Nachtstunden, sollte die Grundlage für Maßnahmen zum Schutz der Bewohner sein, die speziell unter einer Lärmbelästigung leiden. Diese Untersuchung wird es nicht geben. Ortsbürgermeister Niko Zenker (SPD) informierte während der Ratssitzung am Montag darüber, dass der Antrag dazu von der Stadt mit dem Hinweis abgelehnt wurde, dass es in den Jahren 2006 und 2018 jeweils im Zeitraum von 6 bis 19 Uhr eine Verkehrszählung gegeben hat. Ebenso im selben Zeitfenster im Jahr 2019. „Stand heute liegt dazu aber noch kein Ergebnis vor“, so Zenker.

Fester Blitzer noch nicht installiert

Eine Verkehrszählung in den Nachtstunden müsste von der Stadt in Auftrag gegeben werden, davon jedoch sieht sie ab, wie der Ortsbürgermeister aus einer Stellungnahme der Verwaltung wiedergab. Offen ist derzeit, ob das vom Beigeordneten Dieter Scheidemann per Mitteilung an den Ortschaftsrat übermittelte Vorhaben zur Aufstellung einer festen Blitzanlage umgesetzt wird. Niko Zenker: „Dazu haben wir keine Informationen.“ Insgesamt sei die Situation „sehr unbefriedigend und in der Härte so nicht zu erwarten, zumal die Stadt es ja vorgeschlagen hat“.

Ein Lichtblick ist ein Treffen mit Jörg Methner (SPD), dem Bürgermeister der Gemeinde Sülzetal. Deren nahe gelegenes Industriegebiet wird von einer Vielzahl von Lkw angesteuert, die für die Anfahrt den Ortsteil passieren. Beraten werden soll die Möglichkeit, über eine zusätzliche Beschilderung an den Abfahrten der Autobahn 14 darauf hinweisen zu können, dass das Industriegebiet über Dodendorf erreicht werden kann. Mit diesem Schild verbinden Bewohner und Ortschaftsrat die Hoffnung, die Lärmbelastung im Ortsteil zumindest etwas mindern zu können, wenn ihn weniger Laster durchfahren.

Eigene Verkehrszählung in der Nacht

Zur Dokumentation des Problems hatten Anwohner eigenständig eine Verkehrszählung in den Nachtstunden (22 bis 6 Uhr) vorgenommen. Dabei wurden insgesamt 500 Lkw registriert, was einen Schnitt von einem Lkw pro Minute ergibt. Obendrein würden sich viele Fahrzeugführer nicht an die Höchstgeschwindigkeit halten – tags wie nachts –, heißt es aus dem Ortsteil. Vor einem Jahr ist das Tempo von 60 auf 50 Stundenkilometer reduziert worden. Außerdem wurden in den vergangenen Monaten Ausbesserungen auf der Fahrbahn vorgenommen. Das Problem: Mehrere Tausend Fahrzeuge nutzen die Bundesstraße 71, um die A14, den Salzland- und Bördekreis, das Einkaufscenter Bördepark oder andere Stadtteile der Landeshauptstadt zu erreichen.