Zwei Monate sind die drei Mädchen nun schon auf der Welt, dabei wäre heute erst Geburtstermin Plötzlich Großfamilie: Manuela und Oliver genießen ihr Baby-Glück hoch drei
Das Jahr fing gut an für die Geburtenstatistik der Stadt - am dritten Januar wurden gleich drei neue Magdeburgerinnen auf einmal geboren: Herzlich willkommen, Zoey, Nora und Fiona Hohmann!
Magdeburg l Erst eins, dann zwei, dann drei ... Damit hatten Manuela und Oliver nicht gerechnet. "Eigentlich wollten wir mit dem Nachwuchs noch mindestens ein Jahr warten", erzählt die junge Mutter, streicht Töchterchen Nora über den Rücken und lächelt. Neben ihr hält Freund Oliver die kleine Zoey im Arm. Und Fiona, die Dritte im Bunde, schlummert ganz gemütlich bei der Oma.
Drei Babys auf einen Streich: Das ist in Magdeburg nicht an der Tagesordnung. "Eine Drillingsgeburt ist immer wieder aufregend", berichtet Oberärztin Angelika Rabsilber von der Universitätsfrauenklinik. "Dann freut sich das ganze Krankenhaus!" Die Häufigkeit von Mehrlingsgeburten lässt sich nach der "Hellinschen Regel" berechnen. Danach kommt auf etwa 7000 Geburten eine Drillingsgeburt. So weit die Regel ... Konkret gab es in Magdeburg in den Jahren 2005, 2006 und 2010 gar keine Geburten, bei denen drei oder mehr Kinder geboren wurden - 2004 sogar neun! Hier spielte vielleicht die Medizin eine Rolle: "Durch die Fortschritte in der Reproduktionsmedizin, also durch künstliche Befruchtung, hat es in den 90er Jahren einen Anstieg von Mehrlingsgeburten gegeben", erklärt Oberarzt Stefan Avenarius vom Universitätsklinikum Magdeburg. "Mittlerweile nähert sich die Zahl aber wieder der natürlichen Häufigkeit an."
Bei Manuela und Oliver wurde nicht nachgeholfen. "Als ich in der sechsten Woche war, haben wir von der Schwangerschaft erfahren", erzählt die junge Mutter. "Ob geplant oder nicht: Wir haben uns riesig gefreut!" Als dann nach vier Wochen der nächste Arztbesuch anstand, war plötzlich noch ein zweites Baby zu sehen ... "Na ja, zwei wollten wir eh", erzählt Papa Oliver und schmunzelt. "Der richtige Schock kam ja dann noch einmal vier Wochen später, als das dritte Baby auftauchte." Auch die Oma musste die Nachricht erst mal verdauen: "Natürlich habe ich mich gefreut. Aber ich hatte auch ein bisschen Sorge. Drei kleine Würmer, das bedeutet Stress!"
Die Kinder kamen am 3. Januar zur Welt. "Nur acht Wochen zu früh, das ist für Drillinge super", erzählt Oliver. Manuela lag ab der 25. Woche im Krankenhaus. "Zoey wog damals nur 500 Gramm, es sah kritisch aus. Aber die Kleine hat super gekämpft!"
Den Kaiserschnitt überstehen die drei gut. "Erst später wurde bei allen ein Loch im Herzen festgestellt. Wir hoffen, dass die Löcher zuwachsen, sonst muss irgendwann operiert werden."
Unterstützung bekommen die jungen Eltern, die übrigens schon seit zehn Jahren ein Paar sind, auch von ihren Freunden. "Die sind alle ganz begeistert", erzählt Oliver. Und Manuela fügt lachend hinzu: "Die haben ja auch den Stress nicht!" Drei Kinder kosten eben auch dreimal Zeit. Auch finanziell ist Nachwuchs im Dreierpack eine Belastung. Manuela und Oliver haben sich für eine Ehrenpatenschaft des Ministerpräsidenten beworben - wenn das klappt, erhalten sie eine finanzielle Unterstützung. Und nach zwei Jahren Pause möchte Manuela wieder als Altenpflegerin arbeiten. Dann braucht die Familie drei Kita-Plätze. Aber all die Sorgen sind vergessen, wenn die Eltern einen Blick auf ihre zufrieden dösenden Mädchen werfen. Drillinge bedeuten eben nicht nur dreimal Stress, sondern auch dreimal Glück!