1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Prämonstratenser: Neues Kloster soll in Magdeburg eröffnen - das steckt dahinter

Prämonstratenser Ungewöhnlich: Neues Kloster soll in Magdeburg eröffnen - das steckt dahinter

Fast 400 Jahre gab es kein Kloster mehr in Magdeburg. Am 2. Oktober wird sich das ändern. Dann wird das neue Prämonstratenser-Kloster eingeweiht. Der Prior, Pater Clemens Dölken, spricht über Beweggründe, Ziele und Erfahrungen.

Von Petra Waschescio Aktualisiert: 01.10.2023, 10:29
Pater Clemens,  Prior des Prämonstratenser-Klosters in Magdeburg (l.), mit Pater Tobias aus der Abtei Hamborn in Duisburg auf der Dachterrasse des Neubaus am Schleinufer.
Pater Clemens, Prior des Prämonstratenser-Klosters in Magdeburg (l.), mit Pater Tobias aus der Abtei Hamborn in Duisburg auf der Dachterrasse des Neubaus am Schleinufer. Foto: Daniel Elke/Abtei Hamborn

Volksstimme: Pater Clemens, 2022 haben in Deutschland rund 2,2 Prozent der Katholiken die Kirche verlassen. Das sind aktuelle Zahlen der Deutschen Bischofskonferenz. Wie kommt man in einer solchen Zeit auf die Idee, ein Kloster aufzubauen?

Pater Clemens: Ein Kloster versucht ja auch, zukunftsträchtige Alternativen aufzuzeigen. Wie schon der Heilige Norbert im 12. Jahrhundert wollen wir etwas Innovatives und vielleicht auch Neues ausprobieren, quasi ein bisschen wie ein freier kirchlicher Unternehmer. Zugleich ist unser Lebensmodell, das des Klösterlings, ja ein bewährtes.
Christliche Gemeinschaft und Gemeinde sind miteinander verwoben, weil wir Prämonstratenser-Chorherren, die wir nach der Ordensregel des hl. Augustinus leben, von unserem Grundverständnis her Seelsorger sind. Zudem meinen wir, aus diesem altbewährten Lebensmodell heraus auch innovativ wirken zu können, weil es uns eine gewisse Unabhängigkeit gibt, wenn ein Kloster in sich ein Stück ruht. Wir versuchen, das Kloster als Ort in der Ökumene zu gestalten, in dem Bewusstsein, dass wir in unserer heutigen Zeit eine Antwort auf die Reformation geben müssen. (Die Reformation zog die Teilung der Kirche in protestantisch und katholisch nach sich, Anm.d.Red.) Das ist wichtig, und es gelingt ja auch schon ansatzweise.