Veranstaltung Premiere: Ein Abend mit dem Magdeburger Domchor
Mit einem neuen Format tritt die Kantorei der größten Magdeburger Kirche diesen Sonnabend ab 18 Uhr auf. Der Eintritt ist frei, Gäste sind willkommen.
Magdeburg - Im warmen Licht der Abendsonne, dicht an den Zuhörern, in der historischen Ausstattung des Hohen Chors im Magdeburger Dom – dieser Sonnabend verspricht eine besondere Premiere mit dem Magdeburger Domchor. Unter der Leitung von Domkantor Christian Otto wird eine Reihe ins Leben gerufen, die vor Jahrzehnten erloschen war. Mit der „DomchorVesper“ wird den Besuchern am Samstagabend über eine Dreiviertelstunde ein musikalischer Ruhepunkt als Kontrast und zum Abschluss der für viele Menschen stressigen Arbeitswoche geboten. Beginn ist um 18 Uhr.
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Christian Otto sagt: „Das ist eine gute Gelegenheit, um noch einmal darüber nachzudenken, was in den Tagen zuvor passiert ist.“ Auch wenn es im Magdeburger Dom die Abendandachten mit Chormusik schon einmal gab – eine große Tradition hat dieses Format in der anglikanischen Kirche. „Den Mitgliedern unseres Chors, die einen Teil ihres Lebens in Ländern mit einer starken anglikanischen Kirche verbracht haben oder die beruflich viel mit Großbritannien und den USA zu tun haben, ist dieses Format durchaus vertraut. Für andere ist es ein absolutes Neuland und viele sind sicher gespannt, wie viel Freude es den Chormitgliedern selbst bereiten kann und wie viele Menschen mit in den Dom kommen werden.“
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Auf den Notenblättern des Chores wird sich bei jeder Vesper eine breite Vielfalt finden sowie ein paar bekannte Abendlieder, aber auch Taizé-Lieder, die ebenso generationsübergreifend wie international sind und bei denen sich die Gelegenheit bietet, Kerzen zu entzünden. Christian Otto sagt: „Zwei biblische Texte, für die es unzählige Kompositionen gibt, sind Ankerpunkte: der Lobgesang der Maria als Beginn des Lebens und der Lobgesang des Simeon als Gegenpol zum Ende des Lebens.“ Helga Fiek, in Schottland aufgewachsen, dadurch mit der Tradition vertraut und inzwischen Lehrerin im Ruhestand, wird zwei Texte lesen und ein kleines Gedicht vortragen. „Darauf freue ich mich besonders“, sagt der Magdeburger Domkantor.
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Die „DomchorVesper“ soll in Magdeburg selbst auch zu einer Tradition werden. In diesem Jahr gibt es bislang zwar nur zwei weitere Termine. Zum einen auswärts und schon um 16 Uhr im Rahmen der Magdeburger Motette in der Wallonerkirche am 24. August. Zum anderen dann am 12. September im Rahmen des Internationalen Chorfests. Beginn ist im Magdeburger Dom dann um 20 Uhr. Teilnehmen werden daran auch weitere Chöre. „Wenn das Format den Mitgliedern unseres Chors liegt und auch die Dombesucher daran gefallen finden, könnte ich mit aber schon vorstellen, dass die ,DomchorVesper‘ zu einem monatlichen Angebot wird“, meint Christian Otto.
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Dass er optimistisch in die Zukunft blickt, hat nicht zuletzt mit einem Aufschwung in der Chorarbeit zu tun. Aufgrund der Corona-Krise mit ihren Beschränkungen bei Proben und Auftritten hatte auch der Domchor Mitglieder verloren. Inzwischen sind es aber wieder mehr als 50 Menschen aus den verschiedensten Teilen der Stadt, die mitsingen.