Ordnungsamt zieht nach Magdeburg-Neustadt

Magdeburg l Die Diskrepanz zwischen der Verwaltungsspitze auf dem Podium und vielen der Anwohner im Publikum war beim Neustädter Bürgergespräch am Dienstag, 30. Oktober 2018, deutlich. Während Oberbürgermeister Lutz Trümper die vielen kleinen Schritte hervorhob, die bereits getan wurden, um die sozialen Probleme im Quartier am Moritzplatz zu lindern, kritisierten die Betroffenen, dass zu wenig, zu langsam geschehe.

Seit gut zwei Jahren kenne er jetzt die Schwierigkeiten der Anwohner mit den Hinzugezogenen, vorrangig aus Rumänien, sagte Trümper. Und in den zwei Jahren sei nur geredet worden, warf ihm eine Hauseigentümerin vor. Auch sonst war die Mehrheit der über 120 Zuhörer nicht mit dem bisher Erreichten zufrieden, wie der immer wieder aufbrandende Applaus für kritische Worte in Richtung Podium zeigte. Müll auf den Straßen und Lärm bis in die Nacht sind nach wie vor die Hauptgründe für den Unmut der alteingesessenen Anwohner.

Der Ordnungsbeigeordnete Holger Platz betonte mehrfach, dass die Probleme nicht mit einem Fingerschnippen gelöst werden könnten. „Es gibt nicht die Lösung, mit der alles wieder heile ist“, sagte er. Der Prozess werde Jahre dauern, erklärte er unter dem missbilligenden Geraune der Zuhörer.

Ein neuer Ansatz soll nun aber zumindest das Sicherheitsempfinden der Anwohner vor Ort stärken. „Wir wollen im Frühjahr 2019 eine Außenstelle des Ordnungsamtes vor Ort eröffnen“, kündigte der OB an. „Die Beamten werden dann auch auf den Straßen unterwegs sein, um ein Gefühl von Sicherheit und Ordnung zu vermitteln.“

Einen Standort gibt es bislang noch nicht, erste Objekte habe man sich aber bereits angesehen. Auch zu welchen Zeiten das Büro besetzt sein soll, ist derzeit noch offen. Neue Mitarbeiter werden zudem noch gesucht.