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Protest Taxizentrale bleibt zwei Stunden stumm

Taxiunternehmen in Magdeburg beteiligen sich an bundesweiten Aktionen. Eine Demonstration ist auf dem Domplatz geplant.

Von Jana Heute 06.04.2019, 01:01

Magdeburg l Den Taxiruf 737373 kennen viele Magdeburger, die regelmäßig ins gelbe Auto steigen, aus dem Effeff. Am 10. April 2019 wird diese zentrale Nummer allerdings nicht besetzt sein.

Hintergrund: Die Magdeburger Taxigenossenschaft eG. beteiligt sich an einer bundesweiten Protestaktion von Taxiunternehmen. In der Zeit von 13 bis 15 Uhr werde die Nummer der Magdeburger Taxizentrale nicht erreichbar sein, kündigte Vorstand Frank Tempel gegenüber der Volksstimme an. Während dieser zwei Stunden am Nachmittag wollen die Taxiunternehmer auf dem Magdeburger Domplatz demonstrieren.

Die deutschlandweiten Aktionen mit einer zentralen Veranstaltung in Berlin richten sich gegen die von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer geplante Änderung des Personenbeförderungsgesetzes, erklärte Tempel. Das Eckpunktepapier aus dem Ministerium sehe die Abschaffung der Rückkehrpflicht und die Aufhebung des Einzelplatzvermietungs-Verbots für Mietwagen vor.

Bisher seien Mietwagenfahrer verpflichtet, nach einer absolvierten Fahrt zum Betriebssitz zurückzukehren und dort auf einen neuen Auftrag zu warten. Werde diese Pflicht aufgehoben, könnten laut Frank Tempel die Mietwagen durch die Stadt touren, um Kunden aufzunehmen oder sich auf einen freien Parkplatz stellen und dort warten, während die gelben Taxis ihre Stellplätze anfahren. „Das benachteiligt uns Taxifahrer massiv“, erklärt der Vorstand der Magdeburger Genossenschaft, unter deren Dach in der Elbestadt derzeit 122 Taxis fahren.

Eine weitere Benachteiligung würde es bedeuten, wenn die Mietwagen künftig mehrere Kunden für eine Tour aufnehmen dürften. Bisher gilt für sie das sogenannte Einzelplatzvermietungs-Verbot.

Die Vorschläge von Minister Scheuer gingen „alle einseitig zu Gunsten von Uber und Co. und zu Lasten des Taxis“, kritisiert der Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V.

Für die Protestzeit am Mittwoch von 13 bis 15 Uhr soll noch eine Rufnummer für „absolute Notfälle“ eingerichtet werden, sagte Frank Tempel. Vorab reservierte Fahrten für diese Zeit sollen abgesichert werden.