Waldbrand Waldbrand in der Gohrischheide - Wind dreht nach Brandenburg
Seit fünf Tagen kämpfen Einsatzkräfte an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg gegen einen Waldbrand. Inzwischen hat der Wind gedreht. Das bekommt sogar Berlin zu spüren.

Zeithain/Meißen - Die Feuerwehr kämpft weiter gegen den großen Waldbrand in der Gohrischheide an der Landesgrenze von Sachsen und Brandenburg. Je nach Brandherd sei die Lage stabil oder auch dynamisch, teilte das Landratsamt in Meißen mit. Tagsüber waren am Samstag rund 650 Kräfte an den Löscharbeiten beteiligt. Vier Löschhubschrauber und zwei Wasserwerfer wurden eingesetzt. Aus Sachsen-Anhalt wurden Spezialisten für die Bekämpfung von Vegetationsbränden angefordert.
Brandgeruch bis Berlin
Der Wind drehte Richtung Brandenburg. Das wirkte sich bis Berlin aus: Die Rauchschwaden zogen bis in die Hauptstadt, wie der Einsatzleiter der Verbandsgemeinde Liebenwerda, Martin Neumann, sagte.
In der Warnapp Nina wurde am Morgen für die brandenburgischen Kreise Elbe-Elster, Dahme-Spree, Oberspreewald-Lausitz und Teltow-Fläming vor einer verstärkten Rauch- und Geruchsbelästigung gewarnt.
Die Gohrischheide liegt an der Landesgrenze von Sachsen und Brandenburg. Nach Angaben des Landratsamtes in Meißen sind die Einsatzkräfte in Brandenburg darauf vorbereitet, dass das Feuer auch auf ihrem Gebiet wieder aufflammen könnte. Nach dem Ausbruch am Dienstag hatte sich der Waldbrand zeitweilig auch über die Landesgrenze ausgeweitet.
Lage in den Ortschaften
Am späten Freitagabend waren 45 Anwohner aus dem Ort Jacobsthal Bahnhof in der sächsischen Gemeinde Zeithain evakuiert worden. Am Mittwochabend mussten im Wülknitzer Ortsteil Heidehäuser rund 100 Menschen, unter ihnen auch Heimbewohner, ihr Zuhause verlassen. Die Evakuierungen dauern bis auf weiteres an. Die Lage in diesem Einsatzort sei dynamisch, hieß es am Samstag vom Landratsamt. Das Feuer habe sich in mehreren Bereichen ausgebreitet.
In den Bereich Neudorf/Lichtensee sei die Lage dagegen stabil. Eine Biogasanlage sei durch einen bewässerten Streifen gesichert. Bei Nieska konzentrierten sich die Einsatzkräfte aktuell darauf, die Straße zwischen Nieska und Heidehäuser zu sichern. An der Kaserne in Zeithain solle ein Bergepanzer der Bundeswehr eingesetzt werden, um eine bereits geschlagene Brandschneise zu verbreitern.
Satellitenbilder sollen Ausmaß des Waldbrandes zeigen
Die Einsatzkräfte warteten zudem auf Erkenntnisse aus Satellitenbildern, die das Ausmaß des Brandgeschehens zeigen sollen. Die Bilder lägen vor, sie sollten „in den Abendstunden“ ausgewertet werden.
Über das Ausmaß des Waldbrandes hatte es in den vergangenen Tagen unterschiedliche Angaben gegeben. Das Landratsamt berichtete am Donnerstag von 200 Hektar. Nach Angaben von Feuerwehrleuten vor Ort umfasste der Brand jedoch eine Fläche von rund 1.000 Hektar.
Wieder höchste Waldbrandgefahr im Norden Sachsens
In den nördlichen Teilen Sachsen - zu denen auch die Gohrischheide gehört - erreichte die Waldbrandgefahr wieder die höchste Warnstufe 5. Die Helfer und Einsatzkräfte hoffen auf Regen: Niederschläge sind für Montag und Dienstag vorhergesagt und könnten den Waldbrand eindämmen.