Rock-Röhren, Virtuosen und Legenden
Magdeburg (kae). Es dürfte vielen Besuchern der "Charlies Crew Night" schwer gefallen sein, die Eindrücke des Konzertes, das am Sonnabend in der Festung Mark stattfand, in Worte zu fassen: Rockig, wild, virtuos und emotional sind nur wenige von vielen Adjektiven, die zutreffend wären. Mehr als 300 Fans feierten die regionalen Rock-Legenden vor der Bühne. Dabei wurde dem Publikum mehr geboten, als nur ein Konzert.
Sänger Hannes Andratschke zog mit seiner atemberaubenden Stimme, die noch immer den Weg geradewegs in Mark und Bein nimmt, das Publikum in seinen Bann. Charlie Ludwig forderte energisch die Saiten seiner Gitarre heraus und Sohn Marius Stiehler bewies, dass er seinem Mentor in nichts nachsteht. Uwe Jahn legte den Bass beiseite, um dem Publikum zu zeigen, dass er auch am Mikrofon eine gute Figur macht und Kellergeist Eugen Schaal ließ die Finger auf der Querflöte tanzen.
Sebastian Symanowski schmetterte exzellente Schlagzeugsoli und Sylvia Oswald machte unüberhörbar deutlich, dass sie den Titel Rock-Röhre zweifelsohne verdient hat. Außerdem haute Pianist Andreas Reimann mächtig in die Tasten und Renft-Musiker Marcus Schloussen griff zum Bass. Zuvor griff er jedoch zum Geschenk, denn der Musiker feierte einen Tag zuvor seinen 59. Geburtstag. Das nahm das Publikum zum Anlass, ihm unter der Begleitung von "Charlies Crew" ein Ständchen zu singen.
Nach knapp vier Stunden und zwei großen Zugaben, mit einer 15-Minuten-Version von "Suzie Q" (CCR), bei der sich Charlie mit seinem Sohn ein Gitarrensoli-Gefecht lieferte und der Rockballade "Hard of gold" (Neil Young), bei der Hannes Andratschke mit seiner Mundharmonika sein Können unter Beweis stellte, wurde die Crew mit einem frenetischen Applaus nach Hause geschickt. "Eigentlich muss man zu Recht sagen, es ist eben nicht so wie früher", sagt Festungsmitarbeiterin Anne Kagelmann resümierend. "Es ist wie früher - nur besser", findet sie und bekommt gewiss die Zustimmung zahlreicher Fans.