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Floorball Saison der Tigers Magdeburg wird wegen Corona unterbrochen

Gern hätten die Tigers Magdeburg gegen den SC DHfK Leipzig II ihre Negativserie gestoppt. Doch Corona kam dem Team zuvor. Wegen der steigenden Infektionszahlen ist der Spielbetrieb in der Floorball-Regionalliga Ost bis zum Jahresende eingestellt worden.

Von Daniel Hübner 28.11.2021, 21:15
Steven Ehebrecht (am Ball) kann über seine Mannschaft in dieser Saison schwärmen und sich ärgern zugleich: auch ein Kunststück.
Steven Ehebrecht (am Ball) kann über seine Mannschaft in dieser Saison schwärmen und sich ärgern zugleich: auch ein Kunststück. Foto: Eroll Popova

Magdeburg. Für Steven Ehebrecht wäre es ein Leichtes gewesen, den Ausgang des vergangenen Spieltags zu tippen. Seine Mannschaft hat nämlich in den drei Partien der Regionalliga Ost zuvor das Kunststück vollbracht, jeweils mit 7:8 zu verlieren. Es lag deshalb irgendwie auf der Hand, dass die Floorball Tigers Magdeburg am Sonnabend auch zum vierten Mal mit diesem Ergebnis abschneiden könnten – diesmal gegen den SC DHfK Leipzig II. Doch so weit ist es gar nicht gekommen. Die Heimstätte der Tigers am Siemensgymnasium wurde zum geplanten Duell nicht einmal aufgeschlossen.

Denn nicht nur der Spieltag, auch alle weiteren Spiele in diesem Jahr sind coronabedingt abgesagt worden. „Es war eine Frage der Zeit, bis das passieren würde“, sagte Ehebrecht in Anbetracht der Pandemie-Entwicklung. „Im Sinne der Gesundheit ist es definitiv die richtige Entscheidung“, bestätigte Ehebrecht, wenngleich in seiner Mannschaft fast alle Akteure geimpft sind.

Im Sinne des Wettbewerbs hätte der spielende Coach gerne diese schwarze Serie gestoppt. „7:8, das können wir gut“, erklärte der 30-Jährige lachend. „Aber die Ergebnisse per se sind vorzeigbar. Hätte mir zum Beispiel einer gesagt, dass wir beim UHC Weißenfels II mit diesem Resultat verlieren, hätte ich sofort gerufen: Nehme ich!“ Gleiches gilt für die Partie gegen Fighters Chemnitz II, die die Tigers sogar erst in der Verlängerung verloren. Mit 7:8. Wie übrigens auch gegen MFBC Schkeuditz. Aber Chemnitz und Weißenfels, sie bilden das Spitzenduo der Ost-Staffel. Ein positiver Ausgang für die Magdeburger in diesen knappen Duellen hätte also einen Favoritensturz bedeutet.

So aber sind die Tigers über ihre eigenen Konzentrationsmängel gestürzt. „Und das ärgert mich“, betonte Ehebrecht. In der Offensive liegt nun nicht das Problem: „So viel Treffer haben wir im Schnitt noch nie erzielt zum vergleichbaren Zeitpunkt“, berichtete er. Fast acht Tore pro Partie gelingen seiner Mannschaft, die damit die zweitbeste Offensive der Liga stellt. Aber dann, in den letzten Minuten, verlässt das Team der Fokus auf das Wesentliche: nämlich auch darauf, mal eine Führung zu verteidigen.

Beispiel UHC: Mit 7:5 führten die Tigers neun Minuten vor dem Ende. „Wir dominieren das Spiel über 55 Minuten“, sagte Ehebrecht in Erinnerung an die Niederlage seufzend. „Und dann fehlt uns die Geduld, wir machen Fehler, kassieren exakt die gleichen Tore wie auch bei den Niederlagen zuvor“, beschrieb der Coach. „Da fehlt uns nach der langen coronabedingten Pause die Erfahrung. Das ist reine Psychologie.“ Die dafür gesorgt hat, dass die Magdeburger mit 33 Gegentreffern auch die zweitschlechteste Defensive der Liga stellen und eben nur Tabellenplatz sechs belegen. „Ich habe dann das Gefühl, wir können noch schlecht mit einer Führung umgehen.“

Dabei ist die Leistung der Tigers nie so gut wie heute, schwärmte Ehebrecht. „Solch geile Spiele haben wir noch nie abgeliefert, wir sind fit, wir haben Kampfgeist“, betonte er. Und auch spielerisch läuft alles in einem Fluss. Was seinen Ärger allerdings nur weiter verstärkt, je mehr er sich in diese Tatsache und in die Ergebnisse hineinsteigert. Nun aber kann Ehebrecht zur Ruhe kommen. Zumindest bis zum 16. Januar. Dann sollen die Tigers bei den Igels Dresden antreten. Wie das wohl ausgehen wird?