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250 Tonnen Sand für Kita in der Oststraße / Aufräumen nach der Flut / Das Wasser hat seine Spuren hinterlassen Sandlieferung für die Knirpse aus dem Storchennest

Von Michaela Schröder 13.06.2013, 03:14

Schnelle Hilfe für die Kitas "Storchennest" und "Spielinsel". Nachdem der Sand auf dem Freigelände für die Deiche auf dem Werder verwendet wurde, füllen heute Magdeburger Unternehmen und freiwillige Helfer die Sandkästen wieder auf.

Werder l "Kniehoch stand das Wasser in den Kellerräumen", erzählt Christiane Ihme, Leiterin der Kita "Spielinsel". Im Untergeschoss der Einrichtung befinden sich verschiedene Angebotsräume für die Kinder wie der Turnraum oder Abc-Club. Das Wasser ist zwar verschwunden, hat aber überall seine Spuren hinterlassen. An den Wänden ist zu erkennen, wie hoch das Wasser stand. Die Bodenbeläge sind sichtlich in Mitleidenschaft geraten. Der Belag im Turnraum ist mit einer dünnen Schlammschicht bedeckt. "Wir werden mit großer Wahrscheinlichkeit den Boden im Turnraum erneuern müssen, da er sich durch die Nässe hebt", erzählt Marion Rümschüssel, Leiterin der benachbarten Kita "Storchennest". Auch die Heizungsanlage muss repariert werden.

"Viele Eltern haben schon angerufen und ihre Hilfe beim Aufräumen angeboten", berichtet Marion Rümschüssel. Sie ist überwältigt und voller Dank für die große Hilfsbereitschaft und den bisherigen Einsatz der vielen Freiwilligen sowie Feuerwehr und THW.

Christiane Ihme und Marion Rümschüssel hoffen am kommenden Montag wieder ihre Einrichtungen in der Oststraße öffnen zu können. Adrian Einecke von der Stiftung evangelische Jugendhilfe St. Johannis Bernburg, Träger der beiden Kitas, war gestern auf Volksstimme-Nachfrage voller Zuversicht, dass am Montag wieder der normale Betrieb in der Oststraße aufgenommen werden kann. Der Wiedereröffnung der Einrichtungen steht aber noch etwas ganz anderes im Wege: Auf der Spiel- und Freizeitfläche gibt es keinen Sand mehr. Um den Werder vor der Elb-Flut zu retten, wurde am vergangenen Sonntag kurzerhand und aus der Not heraus der Sand aus den Sandkästen der Kitas "Storchennest" und "Spielinsel" in Säcke gefüllt und für die Deiche auf dem Werder genutzt.

"Selbst wenn wir die Freigabe zur Wiedereröffnung von unserem Träger bekommen, wüsste ich nicht, wo ich die über 120 Kinder betreuen sollte. In vielen Gruppenräumen haben wir das Mobiliar aus den Kellerräumen untergebracht. Ohne Sand in den Sandkästen ist unser Freigelände nicht nutzbar", erzählt Marion Rümschüssel. Dem konnte sich Christiane Ihme nur anschließen. Die benachbarte Kita "Storchennest" betreut derzeit 135 Kinder.

Schnelle Hilfe ist gefragt. Und die kam gestern ganz unbürokratisch von Seiten der MWG-Wohnungsgenossenschaft Magdeburg sowie den Bauunternehmen Toepel und der Rasch-Reinigung. "Ich war selbst mit dabei, als in der Not der Sand vom Storchennest für die Deiche entnommen wurde. Wir bringen ihn jetzt sozusagen wieder zurück. In Tagen wie diesen kommt es darauf an, schnell zu handeln, damit das Leben zur Normalität zurückkehren kann", erzählte MWG-Vorstandssprecher Thomas Fischbeck. Heute um 10.30 Uhr werden 250 Tonnen Sand von der Rasch-Reinigung zur Kita Storchennest geliefert, dort von schwerer Technik der Baufirma Toepel auf das Kita-Gelände gefahren und dann von Freiwilligen, Eltern und Kita-Personal auf die Sandkästen verteilt. Weitere freiwillige Helfer sind gern willkommen, so Marion Rümschüssel.

Zudem hat die MWG-Partner-Wohnungsbaugenossenschaft "Freie Scholle" aus Bielefeld eine Spendenaktion unter ihren Mitgliedern angekündigt, um den Fußboden des Turnraumes im Keller der Kita zu erneuern.

Auch die benachbarte Einrichtung Kita "Spielinsel" bekommt Hilfe. Thomas Gebhardt wird in den nächsten Tagen gemeinsam mit der Magdeburger Firma Geistlinger die Sandkästen der benachbarten Einrichtung wieder auffüllen. Der Geschäftsführer der Werbeagentur "xellenzz" war selbst am Sonnabend als Fluthelfer vor Ort und beförderte den Kita-Sand in Zoll- und Oststraße.