Sanierung Neues Pflaster für die Feuerwache
Neue Toiletten, neues Parkett, neues Hofpflaster: Die Sanierung der Magdeburger Feuerwache soll noch Ende 2020 fortgesetzt werden.
Magdeburg l Lange hatten Team und Gäste darauf gewartet, nun wird die Feuerwache an der Halberstädter Straße auch im Innenraum saniert. Wenn alles klappt, könnten noch Ende dieses Jahres neue Sanitäranlagen eingebaut werden. Die Anlagen sind bereits deutlich in die Jahre gekommen und von einem modernen Standard weit entfernt. Sie standen daher weit oben auf der Wunschliste der zu sanierenden Bereiche.
Aber nicht nur das: Im zweiten Bauabschnitt der Sanierung soll der Saal eine richtige Bühne und neues Parkett bekommen. Auch im Café Hirsch in der 1. Etage des Gebäudes soll das Parkett erneuert werden. Die Hoffnung ist groß, dass das Geld auch noch für die Trockenlegung des Bauwerks ausreichen wird. Weiterhin ist die Pflasterung des Hofes geplant. Wie beim Moritzhof ist der Hof in großen Teilen mit Kopfsteinpflaster ausgestattet. Der barrierefreie Zugang zum Gebäude sei zwar gegeben, weil der Weg zum Fahrstuhl mit modernem Straßenpflaster ausgestattet ist. Dennoch birgt das Kopfsteinpflaster in anderen Bereiche des Hofes Stolperfallen. Außerdem soll der Schuppen ein einheitliches Dache bekommen. Auf diese Weise steht mehr Lagerraum zur Verfügung, den die Einrichtung dringend benötigt, um etwa Stühle, die für bestimmte Veranstaltungen nicht benötigt werden, zu verstauen.
In die Jahre gekommen war auch die Notstrombatterie. Auch diese müsste erneuert werden, erklärte Lorenz Wühler, der die Umbaupläne als Vorsitzender des Vereines Podium Aller Kleinen Künste im Kulturausschuss vorstellte. Der Verein ist der Träger der Feuerwache.
Das Geld für die Sanierung kommt aus dem Städtebauförderprogramm. Ende des Jahres hatte Thomas Webel als Minister für Landesentwicklung und Verkehr den entsprechenden Förderbescheid auch für zahlreiche andere Projekte überreicht. Insgesamt erhielt die Stadt Magdeburg 12 Millionen Euro für die Städtebauförderung.
Die Feuerwache bekommt für die anstehenden Sanierungsmaßnahmen 498.000 Euro aus dem Städtebauförderprogramm. Wühler hofft, dass das Geld reichen wird und keine unvorhergesehenen Dinge im Bauablauf auftauchen. „Die Feuerwache ist ein altes Gebäude und zu jeder Zeit wurde anders gebaut“, sagt er. Da könne es durchaus Überraschungen geben. Zweite Frage ist, ob die Feuerwache für die Maßnahmen Handwerker findet und zu welchem Preis. Denn es gebe einen deutlichen Preisauftrieb im Bau-Bereich, überhaupt Handwerker zu finden, sei schwierig.
Erfahrung mit unvorhergesehenen Dingen hatte er schon. Im vergangenen Jahr war an der Sudenburger Feuerwache bereits die Fassade samt Fenstern erneuert worden. Da ein großer Sandstein von einem der Erker gestürzt war, wurde die Baumaßnahme etwa 40.000 Euro teurer. Eigentlich hatte die Führung der Feuerwache gehofft, dass von dem zur Verfügung stehenden Geld auch noch etwas für die Sanierung des Gebäudeinneren übrig bleiben würde. Doch das war nicht möglich gewesen. So spürten die Gäste wenig von der Sanierung, wegen der das Gebäude über Wochen eingehüllt war. Das soll sich nun ändern.
Geschäftsführerin Nadja Gröschner sagte im Kulturausschuss, dass die Feuerwache von der Stadt sehr unterstützt werde und ohne diese Hilfe vieles nicht möglich wäre. Immerhin finden in der Einrichtung rund 300 Veranstaltungen pro Jahr statt. Dabei würde die Feuerwache zunehmend auch soziale Arbeit im künstlerischen Bereich leisten. Sechsmal pro Woche gebe es Veranstaltungen aus diesem Bereich, dazu gehörten Erzählcafés und Vorträge. Und ihrer Einschätzung nach werden sie in den nächsten Jahren auch an Bedeutung gewinnen, ebenso wie die Kinder- und Jugendarbeit, auf die das Team das Augenmerk in Zukunft weiter lenken wolle.
Die Feuerwache wurde in ihrer langen Historie nicht nur für die Feuerwehr genutzt: Weil nach der Umsiedlung an den heutigen Standort vor 204 Jahren immer mehr Bewohner nach Sudenburg kamen, diente das Haus auch als Rathaus. In der zweiten Etage befand sich einst das Trauzimmer, geht aus der Geschichte hervor.
Inzwischen ist das Gebäude seit nunmehr 30 Jahren Heimstätte für Kunst und Kultur aller Genres.