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Sanierung Sachsen-Anhalt fördert Schiffshebewerk

Sachsen-Anhalt fördert auch 2017 die Sanierung des Schiffshebewerks Magdeburg-Rothensee. Das Geld wird u. a. für Betonarbeiten benötigt.

Von Martin Rieß 14.11.2017, 00:01

Magdeburg l Auch 2017 stellt das Land Sachsen-Anhalt Fördermittel für die weitere Sanierung des Schiffshebewerks Magdeburg-Rothensee zur Verfügung. „Damit helfen wir, dass dieses Bauwerk höchster technischer Ingenieurskunst weiter erhalten bleibt und auch nach mittlerweile 80 Jahren sogar noch voll funktionstüchtig ist“, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel, der am 13. November 2017 mit einem Bewilligungsbescheid über rund 181.000 Euro zum Treffen mit Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper erschienen war.

Dabei sei die erneute finanzielle Unterstützung auch eine Anerkennung der Arbeit derer, die sich seit Jahren mit viel Enthusiasmus für den Weiterbetrieb des Schiffshebewerkes einsetzten. Neben Kommunen und dem Förderverein Technische Denkmale nennt der Minister ausdrücklich jene Bürger, die vor wenigen Jahren für den Erhalt des Schiffshebewerks gekämpft haben.

Seit 2012 hat das Land Sachsen-Anhalt rund 750.000 Euro für den Erhalt des technischen Denkmals beigesteuert. Das Geld stammt aus dem Regionalisierungsfonds, den der Bund dem Land zur Verfügung gestellt hat.

„Unser Schiffshebewerk ist eines von nur vier Hebewerken bundesweit, die noch in Betrieb sind. Es hat nicht nur eine erhebliche Bedeutung für die Binnenschifffahrt, sondern auch für den Tourismus der Region und damit besonders für die Landeshauptstadt“, sagte Lutz Trümper, der dem Minister für die erneute Zuwendung dankte.

Dabei sind auch in der zurückliegenden Saison steigende Besucherzahlen zu verzeichnen. Unter anderem haben an den Führungen durch das Schiffshebewerk selbst und durch die Urania zum Wasserstraßenkreuz rund 3000 Besucher teilgenommen. Außerdem gab es 517 Hebungen. Unter anderem überwanden 267 Sportboote und 67 Kanus mit dem Schiffsfahrstuhl den Höhenunterschied zwischen der Elbe und dem Mittellandkanal. In den Schiffen der Weißen Flotte Magdeburg nutzten im vergangenen Jahr 20.241 Passagiere das Schiffshebewerk.

Wie Marcel Bremer, Leiter des Schiffshebewerks, berichtet, wird das Geld an vielen Stellen benötigt. „Nach wie vor sind für uns Arbeiten am Korrosionsschutz ein wichtiges Thema.“ Außerdem muss Beton saniert werden. „Im kommenden Jahr wollen wir das Stemmtor ertüchtigen, um einen zusätzlichen Hochwasserschutz zu haben“, berichtet der Betriebsleiter. Ein Thema sei auch die Elektrotechnik, denn ein Teil des Leonard-Umfromers muss erneuert werden. Außerdem wird Geld für die Heizungsanlage benötigt.

Einen noch größeren Teil als das Land trägt Magdeburg. Daneben gibt der Landkreis Börde, zu dem Glindenberg ein paar Meter hinter der Siedlung Schiffshebewerk gehört, 20.000 Euro im Jahr. CDU-Landtagsabgeordneter Tobias Krull: „Es muss uns gelingen, auch die anderen Kommunen im Umkreis wieder dazu zu bewegen, sich an der Finanzierung zu beteiligen.“

Ein gutes Argument wäre wohl der geplante Bau des Besucherzentrums durch den Bund, das von der Stadt Magdeburg betrieben werden soll. Manfred Behrens aus Ebendorf, der für die CDU im Bundestag sitzt und dort im Verkehrsausschuss mitarbeitet, sagt: „Das Geld für das Vorhaben ist bewilligt. Ich werde in der Verwaltung einmal nachhaken, was da der Stand ist.“

Wigbert Schwenke, der im Aufsichtsrat der nichtselbständigen Anstalt öffentlichen Rechts, als die das Schiffshebewerk geführt wird, sitzt, freut sich derweil über die Perspektiven, die Magdeburg an technischen Sehenswürdigkeiten den Besuchern inzwischen bietet: „Das reicht vom Technikmuseum im Stadtteil Leipziger Straße über die Württemberg und die Gustav Zeuner bis hin zum Schiffshebewerk“, so der CDU-Stadtrat am Rande der Übergabe des Bewilligungsbescheids direkt neben dem Schiffshebewerk.