1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Schiffshebewerk in Magdeburg: Sachsen-Anhalt fördert potentielles Weltkulturerbe

Schiffshebewerk Sachsen-Anhalt fördert potentielles Weltkulturerbe in Magdeburg

Wird Magdeburg bald Besitzer eines Weltkulturerbes? Eventuell könnte sich das Schiffshebewerk in Rothensee bald mit diesem Titel schmücken.

Von Romy Bergmann 17.08.2023, 01:30
Ministerin Lydia Hüskens (rechts) übergibt den Bewilligungsbescheid an Beigeordnete Sandra Yvonne Stieger und Betriebsleiter Marcel Bremer.
Ministerin Lydia Hüskens (rechts) übergibt den Bewilligungsbescheid an Beigeordnete Sandra Yvonne Stieger und Betriebsleiter Marcel Bremer. Foto: Romy Bergmann

Magdeburg - Vor wenigen Jahren hatte Sachsen-Anhalt das technische Denkmal als Kandidat für die neue deutsche Unesco-Vorschlagsliste angemeldet – nun fällt offenbar bald die Entscheidung.

Laut Betriebsleiter Marcel Bremer soll im kommenden Jahr in der Kultusministerkonferenz entschieden werden, ob das Hebewerk den Weg weiter auf die Vorschlagsliste an das Welterbekomitee schafft.

Passend dazu: Familienfest im Magdeburger Schiffshebewerk 2023

Eine Rarität wäre es allemal: Denn das mittlerweile mehr als 80 Jahre alte Schiffshebewerk ist eines von nur vier Hebewerken bundesweit, die noch in Betrieb sind.

Schiffshebewerk in Magdeburg war einige Jahre außer Betrieb genommen

Das sei noch eine Anlage, an der man „Technik wirklich sehen“ könne, meint Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt. „Wenn ich mir heute ein hochmodernes, technisches Werk anschaue, sehe ich meistens viele LED-Lämpchen und Bildschirme. Aber so richtig Maschine sehe ich eigentlich nicht mehr“, sagt sie.

2006 war das Hebewerk einige Jahre wegen der Inbetriebnahme der Schleuse Rothensee außer Betrieb gegangen. Nach Protesten wird es seit 2013 unter Leitung der Stadt wieder betrieben.

Das könnte Sie auch interessieren: Albinmüller-Turm in Magdeburg-Rotehorn: Kann die Jungfrau beleuchtet werden?

Etwa drei bis fünf Boote und Schiffe laufen aktuell täglich durch das Schiffshebewerk. Meistens sind es Sportboote oder die Weiße Flotte, wie Betriebsleiter Bremer erklärt.

130.000 Euro sollen Instandhaltung fördern

Um den Betrieb des Schiffshebewerkes und auch die Kandidatur als Weltkulturerbe zu gewährleisten, müssen regelmäßig Teile erneuert, Beton saniert oder anderweitige Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt werden.

Dafür stellt das Land Sachsen-Anhalt bereits seit Jahren Fördergelder zur Verfügung. So wurde auch am 16. August 2023 ein Bewilligungsbescheid von knapp 130.000 Euro an die Beigeordnete für Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit, Sandra Yvonne Stieger, übergeben. 

Auch interessant: Sanierung oder Abriss: Was wird aus dem SKL-Haus in der Magdeburger Innenstadt?

Das Geld deckt einen großen Teil der Gesamtkosten des Hebewerks ab: Etwa 350.000 Euro im Jahr würde der Betrieb kosten, etwa 150.000 Euro davon gehen in die Instandhaltung, sagt Bremer.

Mit den neuen Fördermitteln sollen jetzt neben Betoninstandsetzungen auch unter anderem Reparaturarbeiten an der Führung der Schwimmer und vorgeschriebene Sicherheitsprüfungen finanziert werden.