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Schul-Neubau Protest der Kleingärtner lohnt sich

Kleiner Erfolg für Gärtner in Magdeburg: Erste Stadtrats-Fraktionen rücken von Neubauten zweier Grundschulen auf Gartenland ab.

Von Peter Ließmann 20.12.2018, 00:01

Magdeburg l Der Widerstand der Magdeburger Kleingärtner der Sparten „Fort I“ und „Am Unterbär“ zeigt Wirkung. Die Pächter protestieren dagegen, dass für zwei Grundschulneubauten Teile ihrer Gartensparten geopfert werden sollen. Gleich drei der im Stadtrat vertretenen Fraktionen haben die Kritik der Gartenpächter aufgegriffen und wollen am 24. Januar 2019 im Stadtrat entsprechende Änderungsanträge für die zu beratende Drucksache stellen.

So favorisiert die SPD-Fraktion in Cracau statt des Standortes in der Gartensparte „Am Unterbär“ einen Grundschulneubau am Heumarkt, wie Stadtrat Christian Hausmann mitteilte. Das notwendige Grundstück am Heumarkt gehöre der Stadt Magdeburg bereits und es bestehe eine räumliche Nähe zum benachbarten Familienzentrum „Mutter Teresa“.

Auch könnte die Sanierung des ehemaligen Verfassungsschutz-Gebäudes am Zuckerbusch in Cracau in die Planungen mit aufgenommen werden, vorausgesetzt, das Land Sachsen-Anhalt verkaufe diese Liegenschaft, so die Vorschläge der SPD-Fraktion. Für eine neue Grundschule im Süden der Stadt sei ein Standort in der Klosterbergestraße „die erste Wahl“ der SPD und nicht im Bereich der Kleingartensparte „Fort I“ am Schanzenweg.

Für die Fraktion CDU/ FDP/ BfM ist für eine neue Cracauer Grundschule ein Standort an der Ecke Struvestraße/ Am Brellin die bessere Lösung. Mit einem entsprechenden Änderungsantrag will die Fraktion einen entsprechenden Vorschlag in die Stadtratsdiskussion einbringen. Dieser Standort sei besser geeignet, als im Bereich der Gartensparte „Am Unterbär“, da sich in der Struvestraße ein Sportplatz befinde und auch eine gut Anbindung an den ÖPNV vorhanden sei.

Die Grünen im Stadtrat Magdeburg hatten sich bereits klar gegen die beiden geplanten Grundschulstandorte ausgesprochen. Man wolle weder in Cracau noch in Buckau/ Fermersleben eine Gartensparte für einen Schulneubau in Anspruch nehmen, so Olaf Meister, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat. Er und sein Fraktionskollege Jürgen Canehl kritisieren die Standortwahl der Stadt auch aus einem anderen Grund. Nach ihrer Ansicht müssen Grundschulen so schnell wie möglich gebaut werden, um der „Grundschulnot“, die in Magdeburg herrsche, begegnen zu können.

Darum seien alle Standorte, für die erst ein Bebauungsplan auf den Weg gebracht werden müsse, wegen der langen Bearbeitungszeit abzulehnen. Für die beiden Standorte in den Kleingartensparten seien solchen Bebauungspläne erforderlich. Allein das sei schon Grund genug, sie abzulehnen, so die Grünen-Politiker.