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Seen betroffen Algen trüben die Badelust in Magdeburg

Der Sommer ist da und schon gibt es Algenalarm in Magdeburgs Badeseen.

Von Peter Ließmann 01.06.2017, 01:01

Magdeburg l Grüne Fäden im Wasser und an Steinen, grün-gelber Schleim, der auf der Wasseroberfläche schwimmt - zahlreiche Volksstimme-Leser meldeten in den vergangenen Tagen, dass der Barleber und der Neustädter See von Algen regelrecht befallen seien. Auch habe man die Befürchtung, dass es sich nicht nur um die grünen, etwas ekligen, aber harmlosen Fadenalgen handeln könnte, sondern sogar um Blaualgen, so einige Leser. Blaualgen (die keine Algen, sondern Bakterien, genauer Cyanobakterien sind) gelten als gesundheitsgefährdend. Eine Nachfrage bei der Stadt ergab, dass von einem ungewöhnlichen Algenbefall an den beiden Seen nichts bekannt sei, allerdings werde man umgehend Wasserproben entnehmen und diese analysieren lassen, so Rathaussprecher Michael Reif. Erst danach könne man Näheres sagen.

Grundsätzlich werde die Wasserqualität der beiden Seen einmal pro Saison genau analysiert. Die Analyse erfolge nach den strengen europäischen Badegewässerrichtlinien und sei gesetzlich vorgeschrieben. Daneben nähmen die Bademeister täglich das Wasser in Augenschein, um dann bei ungewöhnlichen Veränderungen eine Meldung an das zuständige Gesundheitsamt der Stadt zu machen, so die Rathaus-Pressestelle. Das sei für natürliche Badegewässer Standard. Dagegen werde in den Magdeburger Freibädern die Wasserqualität täglich mehrfach kontrolliert.

Die grünen Fadenalgen sind zwar etwas unangenehm weil glitschig, aber ungefährlich. Sie entwickeln sich verstärkt bei warmem bis heißem Wetter, verschwinden in der Regel auch sehr schnell wieder. Bei Bedarf werden die Fadenalgen von den Stränden des Barleber und des Neustädter Sees täglich entfernt.

Übrigens: Sollte es am Pfingstwochenende sommerlich warm bis heiß werden, greifen die verlängerten Öffnungszeiten für die Magdeburger Frei- und Strandbäder, so die Rathaus-Pressestelle.

Hier noch einige Tipps vom ADAC, wie man selbst grob die Wasserqualität von Badegewässern einschätzen kann:

Tipp 1: Ist das Wasser trübe, könnte das ein Zeichen von Verschmutzung sein. Faustregel: Im Flachwasserbereich sollte man seine Füße gut erkennen können. Schaum ist ein Anzeichen, dass Eiweiß zersetzt wird, was aber nicht für schlechte Wasserqualität spricht. Schlieren auf dem Wasser müssen ebenfalls nicht gefährlich sein. Sie könnten beispielsweise durch Reste von Sonnencremes verursacht werden oder durch Pollenflug.

Tipp 2: Algen können ein Anzeichen für ein ökologisches Ungleichgewicht im See sein. An Stellen mit starkem Algenbefall sollte man vorerst nicht baden. Aber: Algen kommen und gehen, normalerweise sind sie schnell wieder verschwunden.

Tipp 3: Wo sich Moder- oder Fäulnisgeruch ausbreitet, sollte das Schwimmen vermieden werden. Besser nur dort schwimmen, wo sich das Wasser gut durchmischt.

Tipp 4: Nur dort schwimmen, wo sich wenige oder keine Wasservögel tummeln. Sie hinterlassen Kot im und auf dem Wasser!

Tipp 5: Wo Rohre, Bäche, Gräben oder Kanäle in den See münden, ist das Baden tabu, da man sich als Ortsunkundiger nicht sicher sein kann, woher das Wasser in den See fließt und was möglicherweise aus den Zuflüssen in den Badesee gelangt.

Tipp 6: Auf der Internetseite des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt  kann man unter den Suchbegriffen „Badegewässer“ und „Badegewässerkarte“ Informationen über die Wasserqualität der Badeseen im Land bekommen.

Auf der Internetseite der Stadt Magdeburg wird umgehend darüber informiert, wenn es Probleme mit der Wasserqualität des Barleber und des Neustädter Sees geben sollte.