Werben/Seehausen l Unscharf hat der ein oder andere Hobbyfotograf den Schwarzstorch vielleicht schon mal im Bilde festgehalten. Selten aber so, wie es der professionellen Fotografin Inga Haase aus Werben gerade geglückt ist. Ihr Bild entstand in den Elbwiesen der Wische, auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Seehausen.
Vielleicht handelt es sich um einen Schwarzstorch auf dem Durchzug, vielleicht aber auch um einen, der hier brütet. In Sachsen-Anhalt ist die Altmark neben dem Harz eines der zwei Hauptgebiete für Schwarzstörche. „Wenn man von Hauptgebiet sprechen kann“, schränkt Ingolf Todte von der Vogelschutzwarte Steckby ein. Denn in ganz Sachsen-Anhalt wurden im Jahr 2018 nur 33 Brutpaare gezählt. „Das heißt, sicher sind davon nur 20 Brutpaare. Es kann sein, dass die anderen Schwarzstörche nur anwesend waren“, sagt Todte. Zum Vergleich: Rund 560 Weißstorch-Brutpaare werden jährlich in Sachsen-Anhalt gezählt.
Der Schwarzstorch ist laut Todte in Sachsen-Anhalt und deutschlandweit vom Aussterben bedroht, „sogar hochgradig“. Es sei anzunehmen, dass sich die Brutpaare seit der jüngsten genannten Zählung nochmals verringert haben: Die Dürrejahre machten dem Vetter des Weißstorchs nämlich besonders schwer zu schaffen.