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Sicherheit Kunst am Magdeburger Bau wird abgesägt

Die Kunstobjekte an der Fassade der ehemaligen Oberfinanzdirektion in Magdeburg müssen aus Sicherheitsgründen ab.

Von Stefan Harter 14.06.2018, 01:01

Magdeburg l Die Kunst kommt ab. Seit 12. Juni 2018 werden die Spiegelobjekte an der Fassade der ehemaligen Oberfinanzdirektion in Magdeburg eines nach dem anderen kurzerhand abgesägt. Per Hubwagen arbeiten sich die beauftragten Fachleute Stück für Stück vor. Gut ein Drittel sollten bis zum Mittwochnachmittag geschafft sein, sagt Wolfgang Borchert, Sprecher des Landesfinanzministeriums, auf Volksstimme-Nachfrage.

Vor gut einer Woche hatte die Stadtverwaltung Magdeburg darüber informiert, dass die Gehwege vor dem Gebäude an der Otto-von-Guericke-Straße und Stresemannstraße aus Sicherheitsgründen abgesperrt werden müssen. Fassadenteile würden herabfallen, hieß es.

Konkret geht es um die spiegelförmigen Kunstobjekte, die an den Außenwänden des Anfang 1996 eingeweihten Gebäudes angebracht sind. Gut 500 Stück gibt es davon, die seit gut 20 Jahren dort hängen. Seitdem hat der Zahn der Zeit offenbar so stark an ihnen genagt, dass jetzt nur das Absägen bleibt.

Bei einer Begehung des Tiefbauamts war Ende Mai die mögliche Absturzgefahr ausgemacht worden. Ein Statiker hatte die Kunstspiegel nun noch einmal genau untersucht. Sein Ergebnis: „Macht die bitte ab!“

Zu groß sei die Gefahr gewesen, dass bei einem Sturm eines der Objekte auf den Gehweg stürzen und einen Fußgänger verletzen könnte. „Die Kunstobjekte werden nun zunächst gesichert und eingelagert“, erklärt Wolfgang Borchert weiter. Was anschließend mit ihnen und der nun nackten Fassade passiert, dazu gebe es noch keine näheren Informationen.

Zunächst sei es nur darum gegangen, „im Sinne der Gefahrenabwehr“ zu handeln, wie er erklärt. „Schnellstmöglich“ soll nach erfolgter Demontage aller Spiegel in Abstimmung mit der Stadtverwaltung der Gehweg wieder freigegeben werden, sagt der Ministeriumssprecher weiter.

Die ehemalige Oberfinanzdirektion wurde Mitte der 1990er Jahre für fast 100 Millionen Mark errichtet. Als sogenannte Kunst am Bau wurden die Metallelemente von Ludwig Ehrler von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle geschaffen und an der Fassade installiert. Das Gebäude gehört zu gleichen Teilen dem Land Sachsen-Anhalt und dem Bund.