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Sicherheit Magdeburger Stadtwache zieht an die "Halber"

Die Stadt Magdeburg und das Polizeirevier bilden eine Stadtwache, die zunächst von Sudenburg aus arbeiten wird.

Von Marco Papritz 21.02.2020, 00:01

Magdeburg l „Wir haben erkannt, dass wir mehr und länger präsent sein müssen“, so der Magdeburger Beigeordnete Holger Platz (Umwelt, Personal und Allgemeine Verwaltung) im Rahmen eines Treffens des CDU-Ortsverbandes Sudenburg/ Friedenshöhe, das sich dem Themenkomplex „Sauberkeit, Sicherheit, Ordnung“ (kurz: SOS) widmete. Genau darum geht es auch bei der Kooperation von Stadt Magdeburg und Polizei, die gemeinsam eine Stadtwache bilden: Bei dem bis 2023 angelegten Pilotprojekt soll zusammen das Gefühl von Sicherheit vermittelt und Vergehen geahndet werden. Und zwar mehr als in den vergangenen Jahren.

Dafür sind künftig 25 Mitarbeiter des Ordnungsamtes – die Stellen wurden zusätzlich geschaffen – sowie 25 Polizeibeamte im Einsatz, die auch als Ansprechpartner für die Bürger fungieren. Zunächst wird am 1. April 2020 ein Raum beim Technischen Polizeirevier in der Halberstädter Straße 39a bezogen, so Frank Ehlenberger, Fachbereichsleiter des Ordnungsamtes. Dies sei zwar nur eine Übergangslösung, aber ein erster Schritt.

Und zwar ein bewusster. Sudenburgs Hauptverkehrsachse ist zwar laut Polizeistatistik kein Kriminalitätsschwerpunkt – in der Halberstädter Straße sind die Zahlen von Fahrrad- und Fahrzeugdiebstählen rückläufig. Dafür gebe es aber einen leichten Anstieg bei einfachen und schweren Körperverletzungen. „Wir werden der Straße die entsprechende Priorität einräumen“, so Ehlenberger. Es mache ihn betroffen, dass der 51-Jährige, der am 26. Januar 2020 das Opfer einer Prügelattacke geworden war, verstorben ist, meldete sich Claus-Dieter Theise zu Wort: „Das Ganze geschah nicht etwa in der Nacht, sondern an einem Sonntag gegen 18.40 Uhr. Wie soll das Gewaltproblem gelöst werden“, fragte er in die Runde.

Entgegen der subjektiven Wahrnehmung sei Hundekot kein Problem entlang der Hauptgeschäftsstraße. Lediglich 29 Verfahren wegen Straßenverunreinigung stehen für die „Halber“ in der Statistik zu Buche. Insgesamt sei die Straße sauberer geworden, wie die Anwesenden einstimmig feststellten. Dies liege wohl auch an der Vielzahl an Papierkörben entlang der Straße. „Da ist die Halberstädter Straße sehr gut ausgestattet“, so Holger Platz. Leider seien die Müllbehälter in einem schlechten Zustand, merkte CDU-Ortsverbandsvorsitzender Michael Hoffmann an. Problematischer sei die Situation in Bezug auf Verunreinigungen und Lärm am Wormser Platz, hieß es von den Vertretern der Stadt.

Ein Themenschwerpunkt der Stadtwache werde an der „Halber“ das Ahnden von Parksündern sein, die Fahrrad- und Gehwege blockieren, kündigte Holger Platz an. Zudem sollen die Mitarbeiter der Stadtwache, die wie die Polizeibeamten uniformiert sowie mit einem noch zu ermittelnden gemeinsamen Erkennungszeichen zu identifizieren sein werden, verstärkt in Wohngebieten präsent sein.

Damit wird auf die Vielzahl an Wohnungseinbrüchen reagiert, die im Stadtteil zu verzeichnen sind. Das Thema „Prävention für Geschäfts- und Gewerbetreibende“ soll bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Stadt aufgegriffen werden, kündigte Michael Hoffmann an. „Denn auch sie sind vermehrt in das Visier von Einbrechern geraten, wie Einbrüche in Büros und Geschäften belegen.“

Bei allem Aufwand, den die Stadt betreibt, so kommt es in Bezug auf Sauberkeit, Ordnung auch auf Einzelne an. „Die Stadt muss selbst etwas tun und die Bürger ermutigen, sich einzubringen – ob alleine oder gemeinsam“, so Holger Platz.