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Sinuston Magdeburg Festival für elektronische Musik

Mit dem Sinuston-Festival steht ab 26. Oktober 2017 in Magdeburg elektronische Musik im Fokus. Eine Reihe von Konzerten ist geplant.

Von Christina Bendigs 24.10.2017, 18:00

Magdeburg l Zum achten Mal veranstaltet der Magdeburger Musikverein zusammen mit dem Kulturbüro der Landeshauptstadt von Donnerstag bis Sonntag, 26. bis 29.  Oktober, das Festival „SinusTon – Magdeburger Tage der elektroakustischen Musik“. Das Programm umfasst sechs Konzerte, einen Workshop und mehrere Klanginstallationen an unterschiedlichen Veranstaltungsorten in Magdeburg.

Eine breite stilistische Palette von zeitgenössischer Musik wird präsentiert – darunter elektroakustische und elektronische Klangerzeugung für sich oder in Verbindung mit traditionellen Instrumenten und anderen Medien wie zum Beispiel dem Film. Passend zum jeweiligen Charakter der Aufführungen wird im Studiokino am Moritzplatz, im Gesellschaftshaus, im Kunstmuseum, den Gruson-Gewächshäusern, im Thiem20 sowie in der Gertraudenkirche im Buckauer Engpass gespielt.

Mit der Aufführung des expressionistischen Stummfilms „Von morgens bis mitternachts“ von Karlheinz Martin wird das Konzertprogramm am 26. Oktober um 20  Uhr im Studiokino am Moritzplatz eröffnet.

Der Film aus dem Jahr 1920 entstand nach dem gleichnamigen Bühnenstück des in Magdeburg geborenen Dramatikers Georg Kaiser. Franz Danksagmüller erschafft in seiner live gespielten elektronischen Filmmusik mit Hilfe teilweise selbst gebauter elektronischer Instrumente eine klangliche Entsprechung zu den surrealen Bildern.

Zwei Aufführungen von Musik für Lautsprecher stehen am Freitag im Kloster Unser Lieben Frauen auf dem Programm: Das Kunstmuseum Magdeburg zeigt während des Festivalzeitraums Installationen des kanadischen Künstlers Robin Minard. Im ergänzenden Gesprächskonzert wird der Komponist mit einer Auswahl seiner Werke näher vorgestellt. Anschließend führt die Direktorin des Kunstmuseums, Dr. Annegret Laabs, durch die Ausstellung.

Um 21 Uhr erklingt im Kreuzgang des Klosters die einstündige Lautsprecherkomposition „Persepolis“ des griechisch-französischen Komponisten Iannis Xenakis, die der Musique Concrète zuzurechnen ist. Das legendäre Werk entstand 1971 für eine Aufführung beim Shiraz Arts Festival im Iran, wo es direkten Bezug auf die Architektur antiker persischer Tempel nahm. In Anbetracht der heutigen Bedrohung kulturellen Welterbes durch religiösen Fanatismus wird das Stück in der romanischen Architektur des Klosters eine besonders eindringliche Wirkung entfalten.

Unter dem Motto „Positionen – Zeitgenössische Annäherungen an Religion und Spiritualität“ spürt das Ensemble Audivvokal Dresden unter der Leitung von Olaf Katzer am 28. Oktober um 19  Uhr in der Gertraudenkirche am Buckauer Engpass Verbindungen zwischen Musik und Religion in Kompositionen für Stimmen und Elektronik von Tristan Murail, Georg Katzer, Maximilian Marcoll und anderen nach.

Fairlight CMI, der erste digitale Synthesizer mit Samplerfunktion aus den 1970er Jahren, der allein optisch einen imposanten Eindruck macht, steht anschließend im Mittelpunkt eines Konzerts mit dem amerikanischen E-Gitarristen Seth Josel und dem Keyboarder Sebastian Berweck, mit dem das Festival die Reihe der Präsentationen historischer Instrumente elektronischer Musik fortsetzt. Neben dem großangelegten Werk „The lightest words had the weight of oracles“ für Synthesizer und E-Gitarre der in Kiel geborenen Komponistin Kirsten Reese erklingt ab 21  Uhr im „Thiem20“ Musik von Scott McLaughlin, Richard Festinger und Simon Steen-Andersen.

Seinen Abschluss findet das Festival am Sonntag, 29.  Oktober, um 17  Uhr im Gesellschaftshaus mit einem Konzert, das an den Tod des Komponisten Karlheinz Stockhausen vor zehn Jahren erinnert. Die Musiker des Weimarer Ensembles für Intuitive Musik führen Teile aus seinem selten aufgeführten Zyklus „Für kommende Zeiten“ auf, den sie kurz vor dem Tod unter seiner Anleitung auf CD einspielten.

Die Festival-Termine im Überblick

Donnerstag, 26. Oktober

  • 10 Uhr, Gesellschaftshaus, Hören und Klang, Ein Workshop zur auditiven Wahrnehmung mit Ludger Hennig (Klangkünstler), Kursgebühren pro Person: 20  Euro
  • 18 Uhr, Gruson-Gewächshäuser, Vernissage der Klanginstallation „Stein #8“ mit Ludger Hennig, Eintritt frei
  • 20  Uhr, Studiokino am Moritzplatz, „Von morgens bis mitternachts“, Stummfilm mit Live-Elektronik, Franz Danksagmüller, Gulliphon, Live-Elektronik, Eintritt 8 Euro, ermäßigt 6 Euro


Freitag, 27. Oktober

  • 19  Uhr, Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Silent Music – Gesprächskonzert mit Robin Minard, Moderation: Annegret Laabs, Oliver Schneller, Eintritt frei
  • 21  Uhr, Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen (Kreuzgang), Persepolis – Oliver Schneller (Klangregie), Eintritt frei

Sonnabend, 28. Oktober

  • 19  Uhr, Gertraudenkirche am Engpass – Positionen, Zeitgenössische Annäherungen an Religion und Spiritualität, Vokalensemble Auditivvokal, Dresden, Leitung Olaf Katzer , 10 Euro, ermäßigt 8 Euro
  • 21  Uhr, Thiem20 - Haus für junge Kunst, Soundscape Fairlight, Musik für Fairlight CMI Synthesizer und E-Gitarre, Seth Josel (E-Gitarre), Kirsten Reese (Synthesizer), Sebastian Berweck (Synthesizer), 10 Euro, ermäßigt 8 Euro, Kombiticket für die Veranstaltungen „Positionen“ und „Soundscape Fairlight“ zum Preis von 15 Euro, ermäßigt 12 Euro, an der Abendkasse.


Sonntag, 29. Oktober

  • 10 bis 17 Uhr, Gesellschaftshaus, Musik für ein Haus; Eine Konzert-installation, Eintritt frei
  • 16  Uhr, Gesellschaftshaus, Intuitives Musizieren – Podiumsgespräch mit Musikern des EFIM, Moderation: Oliver Schneller, Eintritt frei
  • 17  Uhr, Gesellschaftshaus (Gartensaal), Für kommende Zeiten – Intuitive Musik – Zum 90. Geburtstag von Karlheinz Stockhausen, Eintritt 10 Euro, ermäßigt 8 Euro