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Studium So profitieren Magdeburger Studenten vom Deutschland-Stipendium

Viele Studenten plagen Geldsorgen. Sie müssen nebenher arbeiten gehen - auch in Magdeburg. 55 von ihnen können für die nächsten zwölf Monate aufatmen.

Von Leonie Deubig 14.01.2024, 10:00
Studentin Merle Cuers und Spenderin Ellen Philipp lernten sich bei der feierlichen Vergabe der Deutschlandstipendien kennen.
Studentin Merle Cuers und Spenderin Ellen Philipp lernten sich bei der feierlichen Vergabe der Deutschlandstipendien kennen. Foto: Matthias Piekacz/Hochschule Magdeburg-Stendal

Magdeburg. - Neben dem Vollzeitstudium noch eine geringfügige Tätigkeit auszuüben, ist für viele Studierende Alltag und Notwendigkeit. Dabei gibt es Möglichkeiten, die finanzielle Situation zu entschärfen. Eine davon: Stipendien.

„Wenn man an Stipendien denkt, denkt man, dass man viele Ehrenämter haben muss oder einen Einser-Schnitt. Daher habe ich es nie in Betracht gezogen, mich dafür zu bewerben. Und ich kenne auch niemanden, der sich dafür beworben oder ein Stipendium hat“, sagt Merle Cuers.

Der Mut fehlte, sich fürs Stipendium zu bewerben

Die 21-Jährige studiert Soziale Arbeit an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Sie arbeitet, seit sie 16 Jahre alt ist, zuerst neben der Schule, jetzt neben dem Studium. Für sie war das Geldverdienen nebenher bisher normal.

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Auf die Möglichkeit des Stipendiums sei sie durch das Career Center der Hochschule Magdeburg-Stendal gekommen. Die Mitarbeiterin dort habe sie erneut auf das Deutschlandstipendium aufmerksam gemacht, sagt Merle Cuers. Bereits zuvor habe sie Flyer gesehen, und ihre Dozenten erwähnten das Stipendium, doch sie konnte sich nicht dazu durchdringen, sich zu bewerben. Zu schwer wogen die Vorurteile, zu groß waren zu dem Zeitpunkt die vermeintlichen Erwartungen als Stipendiat ausgewählt zu werden. Letztendlich versuchte Cuers ihr Glück doch. Und ihr Mut zahlte sich aus: Vor kurzem erhielt sie als eine von 55 Stipendiaten das Deutschlandstipendium.

Mehr Zeit fürs Studium

Der größte Vorteil des Stipendiums ist für Merle Cuers die finanzielle Entlastung. Wenn besonders viele Projekte anstehen oder sie sich auf Klausuren vorbereitet, kann sie nun ihre Stunden auf der Arbeit reduzieren, ohne finanziell darunter zu leiden. Durch die neu gewonnene Zeit kann sie sich mehr auf ihr Studium, aber auch ihre Freunde und Familie konzentrieren. Vor allem aber kann sie die freie Zeit nutzen, um in sich und die eigenen Interessen zu investieren.

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Das Deutschlandstipendium wurde 2011 erstmals vom Bundesministerium für Bildung und Forschung an Studierende von staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen vergeben. Das Besondere im Vergleich zu anderen Stipendien ist die Verteilung des Geldes. Es ist einkommensunabhängig, und die Studenten erhalten so 300 Euro monatlich für ein Jahr. Davon werden 150 Euro von einer Privatperson oder einem Unternehmen gespendet, die anderen 150 Euro übernimmt der Bund. Die Vergabe der Stipendien organisiert in Magdeburg die Leiterin des Technologie- und Wissenstransferzentrums Beatrice Manske mit ihrem Team an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Mit insgesamt 97.200 Euro wurde in diesem Jahr eine Rekordsumme gespendet. Zusammen mit der Unterstützung des Bundes stehen damit 194.400 Euro für die 55 Stipendiaten an der Hochschule zur Verfügung. Die Voraussetzungen für das Stipendium sind unter anderem sehr gute bis gute Leistungen in Studium, besonderes gesellschaftliches Engagement und dass die Studenten noch mindestens zwei Semester an der Hochschule eingeschrieben sind.

Unterstützerin kommt aus Magdeburg

Erst bei der Verleihung der Stipendien hatte Merle Cuers erfahren, dass sie von einer Privatperson gefördert wird. Ellen Philipp kommt aus Magdeburg und fördert privat bereits seit 2020 eine Studentin der Sozialen Arbeit, welche bald mit ihrem Studium fertig ist. Diese erzählte Philipp von dem Deutschlandstipendium und ob sie nicht über diesen Weg einen weiteren Studenten unterstützen möchte. „Ich hatte zuvor nichts von einem Deutschlandstipendium gewusst, und so nahm ich Kontakt zur Hochschule Magdeburg-Stendal auf. Mir bedeutet es sehr viel, einen jungen Menschen zu unterstützen, gerade aus einer nicht so bekannten Studienrichtung“, sagt sie.

Studentische Bewerbungen für das Deutschlandstipendium sind vom 1. Februar bis 30. Juni möglich.