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Stammzellenspende Hilfe für Feuerwehrmann: Spenderdatei am Universitätsklinikum in Magdeburg sucht Lebensretter

Alle 15 Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die Diagnose Blutkrebs. Meist hilft nur eine Stammzellspende. In Magdeburg werden Lebensretter gesucht.

Von Konstantin Kraft Aktualisiert: 16.4.2021, 10:06

Magdeburg. Eine Stammzellenspende kann Leben retten. Vorausgesetzt, Spender und Empfänger sind genetisch kompatibel. Das Problem: Für die entscheidenden Gewebemerkmale gibt es Millionen verschiedene Kombinationen. Um dennoch eine potenziell lebensrettende Spende für einen Patienten zu ermöglichen, der an einer bösartigen Blutkrankheit leidet, gibt es auf der ganzen Welt Spenderdateien, die global miteinander vernetzt sind.

Aktuell 37.000 Spender registriert

Deutschland hat 26 solcher Dateien. Große, wie die DKMS mit Millionen registrierten Spendern und kleinere, wie die am Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Seit 25 Jahren gibt es die Stammzellspender-Datei an der Universitätsmedizin. Getragen wird sie vom Verein „Aktion Knochenmarkspende Sachsen-Anhalt e.?V.“ Derzeit umfasst die Datei circa 37.000 Spender aus ganz Sachsen-Anhalt. Pro Jahr werden am Universitätsklinikum etwa 15 Stammzellentnahmen durchgeführt.

Claudia Herbst arbeitet seit vielen Jahren an der Stammzellspenderdatei der Universitätsmedizin. Sie wirbt dafür, dass sich mehr Menschen als potenzielle Spender typisieren lassen. Das tut gerade noch etwas mehr not: Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass größere Typisierungsaktionen seit nunmehr gut einem Jahr nicht mehr stattfinden können. Alternativ besteht die Option, sich auf der Internetseite der Aktion Knochenmarkspende Sachsen-Anhalt für die freiwillige Stammzell- und Knochenmarkspende registrieren zu lassen.

Erkrankter Feuerwehrmann braucht Spende

Eine Ersttypisierung sei grundsätzlich im Alter zwischen 17 und 45 Jahren möglich. Gerade junge Menschen wären also gefragt. Die Spender müssen fit und gesund sein. Die Statistik besagt, dass bei Männern bis zum 30. Lebensjahr die besten Chancen bestehen. Eine Registrierung in Magdeburg bietet für Einheimische den Vorteil, dass die Spendenentnahme sowie die Betreuung direkt vor Ort geschehen kann.

Aktuell würde wieder dringend für einen erkrankten Feuerwehrmann aus Glindenberg (Stadt Wolmirstedt) im Kreis Börde ein Stammzellspender gesucht. Für viele Patienten, die an einer bösartigen Blutkrankheit wie Leukämie erkranken, ist eine solche Spende die einzige Chance auf Heilung.

Etwa alle 15 Minuten wird in Deutschland eine solche Diagnose gestellt. Um all denen zu helfen, kann es im Grunde gar nicht genug potenzielle Spender geben. „Einfacher ein Menschenleben zu retten, geht nicht“, betont Claudia Herbst.