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Stadion Neue Welt Idee in Magdeburg geht baden

Die Magdeburger Stadtverwaltung hat erhebliche Bedenken bezüglich einer Wiederaufnahme des Badebetriebs im ehemaligen Stadion Neue Welt.

Von Michaela Schröder 27.01.2021, 00:01

Magdeburg l Im Gebiet Magdeburgs östlich der Elbe sind Schwimm- und Bademöglichkeiten im öffentlichen Bereich nicht vorhanden. Dementsprechend gehen viele Menschen im Sommer in Gewässern Baden und Schwimmen, die nicht überwacht werden. Ein abgegrenztes Waldschwimmbad am Stadion Neue Welt könnte eine Ergänzung der Magdeburger Bäder darstellen und im Sommer auch dem Schul- und Vereinssport dienen, so eine Idee der SPD-Stadtratsfraktion, deren Prüfung vom Stadtrat beschlossen wurde.

Konkret könnte im Süden des alten Bades mit Stegen ein 50-Meter-Schwimmbecken abgegrenzt werden, so dass die marode Südwand nur in einem Teilbereich gesichert und zugänglich gemacht werden muss. Das Anliegen wurde von der Stadtverwaltung wunschgemäß geprüft – und das Ergebnis gefällt den Initiatoren nicht. Die Stadt lehnt die Bade-Idee ab.

Seitens der Verwaltung bestehen aus mehreren Gründen bezüglich einer Wiederaufnahme des Badebetriebs im ehemaligen Stadion Neue Welt erhebliche Bedenken, wie aus einer Stellungnahme der Kulturbeigeordneten Regina-Dolores Stieler-Hinz hervorgeht. Aufgrund des baulichen und ökologischen Zustandes der Anlage sei unter anderem eine hohe Investitionssumme für den Badebetrieb erforderlich.

Seitdem das Bad in den 1990er Jahren stillgelegt wurde, haben sich in dem Gewässer zudem zahlreiche Tiere und Pflanzen angesiedelt, die schützenswert sind. Zudem gilt das Gebiet nicht mehr als hochwassersicher. Weiterhin sei die Wasserqualität, welche maßgeblichen Anteil an der Schließung des Bades hatte, nicht geklärt.Die Stellungnahme der Beigeordneten stößt bei den Initiatoren auf Unverständnis. Denn die Probleme, die die Stadt nennt, hatte die SPD bereits in ihrem Antrag erwähnt.

 „Aus der Information der Stadtverwaltung können keine neue Erkenntnisse gewonnen werden“, so SPD-Stadtrat Jens Rösler gegenüber der Volksstimme. Die eigentliche Intension des Antrags werde nicht verfolgt – das Fehlen einer öffentlichen Badestelle im Osten der Landeshauptstadt. „Diese Bademöglichkeit muss nicht zwangsläufig am Stadion Neue Welt bestehen. Allerdings ist das ehemalige, große Schwimmbad an der Berliner Chaussee zumindest ein paar Überlegungen wert“, so Jens Rösler. Natürlich wären dafür bauliche Leistungen in Stege, Toiletten und Umkleiden durch die Stadt Magdeburg notwendig.

„In der aktuellen Situation, in der durch die Corona-Pandemie wieder vermehrt gespart werden muss, haben solche Investitionen keine hohe Priorität. Das ist auch dem SPD-Ortsverein und mir sehr bewusst“, so Rösler. Dennoch könnte die Möglichkeit der Freibadnutzung aufgegriffen werden im Rahmen der Erschließung und Nutzung des Geländes durch den Grundstückseigentümer. „Dazu ist natürlich eine Bekenntnis der Landeshauptstadt für ein öffentliches Freibad in Ostelbien notwendig“, sagt der SPD-Stadtrat.

Im November 2020 zeigte sich der Eigentümer des Stadions Neue Welt auf Volksstimme-Nachfrage offen für die Idee der SPD-Ratsfraktion. Laut Stadtverwaltung sollen jedoch weder der Eigentümer des Geländes noch ein benachbarter Sportverein Interesse an der Einrichtung eines neuen Freibads gezeigt haben.