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Internationales Büro im Wirtschaftsdezernat ist vom Projekt zur dauerhaften Einrichtung umgewandelt worden Stadt nimmt Kurs auf Europa und die Welt

Von Martin Rieß 23.04.2013, 03:11

Magdeburg öffnet sich der Welt. Dies ist jetzt nach einer Projektphase dauerhaft Aufgabe des Internationalen Büros im Wirtschaftsdezernat.

Magdeburg l Drei Mitarbeiterinnen beschäftigen sich im Internationalen Büro des Wirtschaftsdezernats mit den internationalen Wirtschaftskontakten. Mehrfach hat die Volksstimme bereits über dessen Aktivitäten berichtet - im Laufe der zurückliegenden Monate beispielsweise über Besuche und Gegenbesuche in und aus China, Kasachstan und Frankreich.

Der Wirtschaftsbeigeordnete Rainer Nitsche bewertet diese Aktivitäten als "beachtlichen Erfolg". Er sagt: "Zwar ist es eher unwahrscheinlich, dass ein ausländischer Konzern in Magdeburg ein großes Werk mit Tausenden Arbeitsplätzen errichtet. Aber dass ein Unternehmen beispielsweise aus China seine Deutschland- oder Europazentrale in Magdeburg errichtet - das ist durchaus denkbar." Zudem habe das Internationale Büro mehrere kleine und mittelständische Unternehmen unterstützt, Kontakte zu Partnern zu knüpfen. Nitsche: "Daraus haben sich auch schon einige Geschäftsabschlüsse ergeben." Während in westlich geprägten Ländern Unternehmen sehr einfach ohne kommunale Hilfe miteinander in Kontakt kommen können, fungiere in anderen Wachstumsmärkten das internationale Engagement Magdeburgs als Türöffner.

Magdeburg habe sich inzwischen einen solchen Ruf erarbeitet, dass ausländische Investoren die Stadt wahrnehmen, sie besuchen, auch ein zweites Mal wiederkehren. Nitsche: "Wenn es so weit ist, dann sind das ernsthafte Kontakte, die über ein bloßes Kennenlernen hinausgehen. Hier liegt dann schon ein tiefgreifendes Interesse an Geschäften mit Magdeburger Unternehmen oder an Investitionen in der Stadt vor."

Gundula Henkel leitet das Internationale Büro und sagt: "Neben den guten Kontakten zu China spielt in unseren Planungen jetzt aber vor allem Europa eine wichtige Rolle." Neben den offiziellen Partnerstädten betreffe dies Kommunen zum Beispiel in Ungarn, Österreich und Lettland. Und - da Magdeburg sich wie erwähnt einen Namen gemacht hat in der Szene international aktiver Kommunen - gab es sogar schon eine Anfrage aus Sarajevo, sich an einem Projekt zu beteiligen. "Vielleicht gelingt es ja auf diesem Weg sogar, die ein wenig eingeschlafene Städtepartnerschaft wiederzubeleben", sagt der Wirtschaftsbeigeordnete.

"Natürlich gehört Austausch von Verwaltungsmitarbeitern dazu."

Fördermittelreferentin Anja Reutter ist unter anderem dafür zuständig, Förderprogramme, die der Wirtschaft nutzen, zu erschließen. "Ein Beispiel ist der bereits laufende Austausch von führenden Mitarbeitern aus der Verwaltung." Wirtschaftsförderung? Rainer Nitsche: "Natürlich gehört Austausch von Verwaltungsmitarbeitern dazu." Auch in Magdeburg habe es Fälle gegeben, bei denen Investoren aus dem Ausland beinahe gescheitert wären, nur weil sie sich in den deutschen Verwaltungsstrukturen nicht auskennen. Anja Reutter: "Neben gezielten Schulungen erleichtert ein Austausch der Verwaltung den Mitarbeitern, sich zu öffnen." Zu öffnen für Menschen aus anderen Kulturkreisen, die andere Verwaltungs- und Rechtsstrukturen gewöhnt sind.

In den kommenden Monaten soll der Fokus des Internationalen Büros weiter darauf liegen, die Stadt Magdeburg im Ausland bei Messen und Konferenzen als attraktiven Investitionsstandort ins Gespräch zu bringen und einheimischen Unternehmen dort eine Plattform zu bieten. "Wir wollen aber auch die enge Verzahnung von Wissenschaft und Forschung einerseits und Wirtschaft andererseits insbesondere im Ingenieurwesen und der Medizin in Magdeburg nach außen tragen", sagt Nitsche. "Das nämlich hat sonst kaum eine andere Stadt zu bieten." Und heimische Unternehmen sollen motiviert und unterstützt werden, außerhalb Deutschlands präsent zu sein.