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Stadtmöbel Clevere Bank kommt nach Magdeburg

Neue Sitzbänke für Magdeburgs Innenstadt: Am Alten Markt und im Breiten Weg können demnächst Handys geladen werden.

Von Franziska Ellrich 18.01.2018, 18:57

Magdeburg l „Die Smartbench stellt eine innovative Bereicherung im Stadtbild dar“, erklärte Magdeburgs Wirtschaftsbeigeordneter Rainer Nitsche in einer aktuellen Stellungnahme der Stadtverwaltung. Eine Entscheidung in puncto Smartbench ist gefallen. Die neuen Sitzbänke sollen kommen. Am 7. Dezember 2017 konnten Magdeburger erstmals vor dem Rathaus Probe sitzen.

Auf deutsch bedeutet Smartbench so viel wie clevere Bank. So wird die Bank bezeichnet, weil sie neben der Sitzmöglichkeit noch drei weitere wesentliche Funktionen hat:

1. In den Sitzflächen befinden sich Solarmodule. Damit wird bei Tageslicht Strom produziert und in eingebauten Akkus gespeichert. Mit diesem Strom können Smartphones und Tablets via USB oder Induktion aufgeladen werden.

2. Die Bank ist mit einem LTE-Router ausgestattet, damit die Nutzer über WLAN einen Zugang zum Internet bekommen können. Um diese Funktion zu nutzen, müsse jedoch eine entsprechende SIM-Karte mit der Datendienstleistung erworben werden, heißt es in der aktuellen Stellungnahme der Stadt Magdeburg. Darin werden auch die anfallenden Kosten beziffert, die zwischen 30 und 50 Euro monatlich pro Bank liegen würden. Diese Kosten müsste die Stadt Magdeburg tragen. Allerdings: „Sofern die Bänke in Bereichen der Otto-Hotsports platziert werden, würden diese Folgekosten nicht anfallen“, macht Rainer Nitsche deutlich.

Eine WLAN-Anbindung würde dann über das vorhandene System erfolgen. Unter anderem deswegen schlägt der Wirtschaftsbeigeordnete vor, die Bänke am Breiten Weg, auf dem Alten Markt sowie am Domplatz aufzustellen. Denn: An diesen Standorten könnte die WLAN-Versorgung über die sogenannten Otto-Hotspots, die kostenlosen Internetzugriffspunkte in der Stadt, stattfinden. Zudem würden Bänke an diesen prominenten Orten die „Aufenthaltsqualität der Innenstadt erhöhen“.

3. Als Zusatzfunktion erfasst die Bank auch Wetter- und Umweltdaten. Ferner soll eine LED-Lampe das Umfeld der Bank in den Abendstunden ausleuchten, sofern genug Strom produziert und gespeichert wurde.

Eine Smartbench kostet rund 5000 Euro. Wer Anschaffungs- und Aufstellungskosten für die Magdeburger Bänke trägt, steht bereits fest: Die Magdeburg-City-Com GmbH (MDCC) übernimmt die Kosten.

In Deutschland wurde die erste Smartbench im März 2017 im niedersächsischen Wunstorf aufgestellt. „Eine Nachfrage in der Gemeinde Wunstorf ergab, dass dort bislang keine erhöhten Aufwendungen zur Pflege angefallen sind“, heißt es von der Stadtverwaltung. Für den Stadthaushalt ist das eine wichtige Frage: Denn die Stadt Magdeburg erwirbt anschließend die Bänke und wird die Kosten für Schäden, die aufgrund von Vandalismus oder Diebstahl entstehen, tragen müssen. Doch laut Rainer Nitsche sollen die Folgekosten der Bänke nach den bisherigen Erkenntnissen nicht höher sein als bei anderem Stadtmobiliar.

Die Bänke haben eine robuste Bauweise aus massivem Stahlblech und einer ein Zentimeter dicken Plexiglasscheibe als Abdeckung. Im Untergrund sollen die Bänke mit Dübeln veankert werden.