Marie und Oskar sind beliebteste Vornamen

Magdeburg l Beim Blick auf die in Magdeburg 2017 vergebenen Vornamen sind Frieda und Emil in die ersten zehn vorgerückt. Das zeigt eine vom Magdeburger Amt für Statistik veröffentlichte Übersicht. Neu dabei sind im Vergleich zum Vorjahr auch Klara oder Clara (lateinisch für die Leuchtende, die Schöne), Ella (Kurzform u. a. von Helena und Elisabeth) und Johanna (lateinische Form für das hebräische „Gott ist gnädig“) bei den Mädchen und Jonas (hebräisch für Taube) bei den Jungen.

Berücksichtigt wurden in der Statistik die Namen aller im Magdeburger Standesamt beurkundeten Geburten – unabhängig vom Wohnort der Eltern.

Christina Ziegler vom Magdeburger Amt für Statistik bezeichnet den Aufstieg von Frieda – auch in der Schreibweise Frida – (althochdeutch fridu für Frieden) als beachtlich: Nur im Jahr 2014 hatte es dieser Name schon einmal unter die ersten zehn geschafft. Und zwar auf den zehnten Platz. Auch die anderen beiden Neueinsteiger Klara oder Clara sowie Ella waren in den vergangenen Jahren nicht auf vorderen Plätzen zu finden.

Mit Marie (Herkunft des Namens umstritten, evtl. aus dem ägyptischen mry für geliebt) und Sofie oder Sophie (griechisch für Tugend oder göttliche Weisheit) haben es im Jahr 2017 zwei alte Bekannte auf die Spitzenplätze geschafft. Seit Jahren sind diese Mädchennamen vorn mit dabei. Dies übrigens nicht zuletzt deshalb, weil die beiden Namen gern als zweiter Vorname vergeben werden.

Bei den Jungen gibt es keinen solchen Zusammenhang: Hier stimmen die beliebtesten Erstnamen im Wesentlichen mit der Hitliste aller vergebenen Vornamen überein.

Wie Christina Ziegler berichtet, gibt es in der Spitzengruppe der Jungen viel Bewegung: Spitzenreiter Oskar oder Oscar (germanisch für Gott oder Götter) hatte es im Jahr zuvor auf den sechsten Platz geschafft.

Zwar findet sich eine Reihe der Vornamen in Magdeburg seit Jahren im Spitzenfeld. Ein Blick auf das Jahr 1997 zeigt aber, dass in den vergangenen 20 Jahren einige Vornamen aus der Liste der beliebtesten Vornamen verschwunden sind. Nicht mehr mit dabei sind beispielsweise Vanessa (evtl. Pseudonym Jonathan Swifts für seine Geliebte, evtl. griechische Gottheit), Franziska (althochdeutsch für frei, kühn) und Michelle (französische Form von Michaela für hebräisch „Wer ist wie Gott?“) bei den Mädchen sowie Fabian (evtl. von lateinisch edel), Kevin (irisch für geliebtes, edles, schönes Kind) und Florian (lateinisch für blond oder blühend) bei den Jungen.

Beim Blick auf die Anzahl der jeweiligen Namen wird aber auch deutlich: Die Dichte einzelner Vornamen ist nicht höher als in anderen Zeiten. Wenn die Spitzenreiter der Vornamen 52 und 54 Mal bei weit über 3000 geborenen Kindern vergeben werden, so scheint in den kommenden Jahren eine Flut von Namensgeschwistern in den Schulklassen eher unwahrscheinlich.

Was die Namenswahl angeht, ist diese in vielen Familien vor der Geburt des Nachwuchses ein wichtiges Thema. Welchen Vornamen soll der Spross tragen? Soll er an einen Verwandten oder ein Vorbild erinnern? Soll er Individualität vermitteln oder vor allem gut klingen? Soll er zum Nachnamen passen oder einen guten Rufnamen abgeben?

Auch wenn in Magdeburg Namen auftauchen, die auf Bundesebene nicht unter den ersten zehn vertreten sind – zum Beispiel der Spitzenreiter bei den Jungen oder Frieda bei den Mädchen – der für die Elbestädter aufgrund zweier berühmter Persönlichkeiten der Stadt geläufige Name Otto hat es wieder nicht in die Liste der beliebtesten Vornamen geschafft.

Er steht althochdeutsch für ot in der Bedeutung von Besitz oder Erbe und ist auch in Zusammensetzungen zum Beispiel als Ottfried oder Ottokar bekannt. Als weibliche Formen gelten Ottilie und Ute. Aber für Mädchen gäbe es ja auch berühmte Frauen aus der Stadtgeschichte, die als Inspiration dienen könnten.

Die beliebtesten Mädchennamen 2017

Die beliebtesten Jungennamen 2017