Nester voll mit Nachwuchs Mit Video: Storchen-Küken in Magdeburg tragen jetzt Ringe
In Magdeburgs Storchennestern herrscht Hochbetrieb: Der Nachwuchs wird beringt – ein wichtiger Schritt für den Artenschutz. Doch der trockene Frühling hätte fast tragische Folgen gehabt.

Magdeburg. - Sie sind erst wenige Wochen alt – und schon erstaunlich groß: Die jungen Störche in Magdeburg und Umgebung. Auch im Ortsteil Pechau an der Hauptstraße herrscht reger Betrieb im Nest – oder besser gesagt: im „Horst“.
Wie jedes Jahr ist Wolfgang Grönwald wieder unterwegs. Gemeinsam mit der Feuerwehr geht es für den ehemaligen Revierförster hoch hinaus. Sein Ziel: die Beringung der Jungstörche. Über 1.000 Küken hat er im Laufe der Jahre bereits markiert – für ihn ist das längst Routine.
Video: Storchen-Küken in Magdeburg bekommen ihre Ringe
(Bericht/Kamera: Romy Bergmann, Sprecher/Schnitt: Gary Gottschall)Hinweis: Sollte das Video nicht angezeigt werden, laden Sie bitte Ihren Browser neu.
Störche in Magdeburg: Ringe am Bein sollen Tiere indentifizieren
Die kleinen Metallringe, die den Jungtieren vorsichtig an den Fuß gelegt werden, sind mehr als nur Schmuck: Sie dienen der eindeutigen Identifikation. So lassen sich Zugrouten nachvollziehen, Lebensspannen dokumentieren und wichtige Erkenntnisse für den Artenschutz gewinnen.

Erstaunlich: Während der Beringung verhalten sich die Jungstörche ganz ruhig. Sie verfallen in eine Art Starre – ein natürlicher Schutzmechanismus, der die Arbeit erleichtert.
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Insgesamt gibt es in Magdeburg derzeit fünf aktive Storchennester – in Calenberge, Prester, Westerhüsen, Pechau und ganz neu: im Herrenkrug. Letzteres wurde von einem Storch selbst errichtet – ein gutes Zeichen für die Rückkehr der Tiere in die Stadt.
Schlechte Futterbedingungen für Störche in Magdeburg
Doch nicht alles läuft reibungslos. Der trockene Frühling machte den Störchen erneut zu schaffen. Schon 2022 litten viele unter Nahrungsmangel – besonders Regenwürmer, die für die Fütterung der Küken wichtig sind, waren Mangelware.

Fehlen diese, greifen Störche zu drastischen Maßnahmen: Um das Überleben einzelner Küken zu sichern, werfen sie schwächere Geschwister aus dem Nest.
In diesem Jahr jedoch die gute Nachricht: Trotz der Trockenheit wurde kein einziges Küken aus dem Horst gestoßen.