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Straßenbau Zehn Millionen Euro sollten reichen

Sollte nicht mehr Geld in die Instandhaltung Magdeburger Straßen fließen? Nein, meint die Verwaltung: Mehr Staus wären unvermeidlich.

Von Martin Rieß 25.11.2017, 00:10

Magdeburg l Wie viel Pflege und Unterhaltung benötigen die Straßen in der Landeshauptstadt? Thema war diese Frage in der Novembersitzung des Bauausschusses des Magdeburger Stadtrats, als die Planungen für den Magdeburger Haushalt diskutiert wurden. So wollte Stadtrat Roland Zander von der Magdeburger Gartenpartei wissen, warum so wenig in die Instandhaltung der Straßen und Brücken investiert werde. Hintergrund ist die Beobachtung, dass Schäden, die möglichst schnell repariert werden, in der Konsequenz oft zu Kosteneinsparungen führen. Profan gesagt: Wenn ein Loch erst einmal in der Straße ist und nicht rechtzeitig repariert wird, wächst es immer weiter und wird immer aufwendiger und teurer in der Reparatur.

Andreas Hartung, Chef des Finanzservices der Landeshauptstadt, kommt beim Blick auf die Zahlen allerdings zu einer anderen Schlussfolgerung: Für das Haushaltsjahr 2018 seien derzeit rund zehn Millionen Euro für den Erhalt der Magdeburger Straßen eingeplant. „Das ist doch eine ordentliche Hausnummer.“

In die gleiche Kerbe schlägt Bürgermeister und Finanzdezernent Klaus Zimmermann: „Das ist für eine Stadt mit der Größe Magdeburgs genau die richtige Größe.“ Zum einen sieht der Bürgermeister ein Problem im Magdeburger Verkehr: „Wenn wir noch mehr Geld für die Baustellen in Madeburg ausgeben, dann müssen wir auch mit mehr Baustellen klarkommen.“

Gerade mit den Großbaustellen an der Wiener Straße und am Bahnhofstunnel auf der Ernst-Reuter-Allee müssen die Magdeburger und die Besucher der Stadt seit vielen Monaten bereits jetzt mit Verkehrsbehinderungen zurechtkommen. Hinzu kommen Arbeiten, bei denen nicht der Unterhalt von Straßen, dafür aber der Bau an der übrigen Infrastruktur im Untergrund im Fokus steht. Beispiele sind der Bau an Trink- und Abwasserleitungen, aber auch an Kabeln für die Telekommunikation im Zuge des immer wieder eingeforderten Aufbaus eines schnellen Internets in allen Stadtteilen der Landeshauptstadt.

Zum Zweiten sieht der Finanzbeigeordnete bei höheren Investitionen ein Fehlen der Fachfirmen für den Straßenbau als gravierendes Problem: Schon jetzt haben es Privatinvestoren und Kommunen wie die Stadt Magdeburg zum Teil schwer, Auftragnehmer für ihre Vorhaben zu finden. Bei einer noch höheren Nachfrage nach Bauleistungen dürften auch die Preise für den Bau weiter ansteigen – was wiederum gerade beim Finanzbeigeordneten Klaus Zimmermann kaum für Begeisterung sorgen dürfte.

Markantes Beispiel für teure Reparaturen bieten in Magdeburg die Brückenbauwerke: In diesem Jahr waren Arbeiten an der Ringbrücke im Bereich der Sudenburger Wuhne an der Reihe. Und seit Jahren eingeschränkt ist der Verkehr auf der Strombrücke.