Am Magdeburger Hauptbahnhof Mit Video: Bundespolizei gibt Tipps - So schützen Sie sich richtig vor Taschendieben
Es ist eine Horrorvorstellung: Während einer Zugreise passt man kurz nicht auf und schon sind Handy und Portemonnaie weg. Weil Taschendiebe hinter jeder Ecke lauern können, hat die Bundespolizei jetzt am Magdeburger Hauptbahnhof Tipps gegeben, wie man sich vor ihnen schützen kann.

Magdeburg. - Eine Frau sitzt in einem Zug am Magdeburger Hauptbahnhof. Von außen klopft ein Mann an die Scheibe und spricht sie an. Die Frau signalisiert ihm, dass sie ihn nicht hören kann, also geht der Mann wieder. Kurze Zeit später bemerkt sie: Ihre Jacke samt Portemonnaie und Handy ist weg!
Video: Bundespolizei gibt am Magdeburger Hauptbahnhof Tipps gegen Taschendiebe
(Kamera: Johanna Flint, Schnitt: Gary Gottschall)Hinweis: Sollte das Video nicht angezeigt werden, laden Sie bitte ihren Browser neu.)
Während sie ihre Aufmerksamkeit auf den Mann am Bahnsteig gerichtet hat, machte sich dessen Partner an den Wertsachen zu schaffen. Diese Situation ereignete sich tatsächlich vor Kurzem, wie die Polizei erklärt.
Bundespolizei klärt über Tricks der Taschendiebe auf
Laut Jens Damrau, Bundespolizeisprecher der Inspektion Leipzig, nutzen Taschendiebe gerne solche Maschen. Gemeinsam mit einem Team von erfahrenen Polizisten war er jetzt am Magdeburger Hauptbahnhof, um über die Tricks der Langfinger aufzuklären. Damrau mimte dabei den Kriminellen.
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Scheinbar ohne böse Absicht spricht er das Paar, gespielt von den Bundespolizisten Katrin Beiersdorfer und Jörg Almeroth, an. Er legt einen Stadtplan auf den Tisch und fragt nach dem Weg. Dann bedankt er sich für die Auskunft und geht. Unbemerkt hat er sich dabei das Handy der Opfer, das auf dem Tisch lag, unter den Nagel – beziehungsweise den Stadtplan – gerissen.
„Taschendiebe schaffen immer eine Situation, in der die Opfer abgelenkt sind“, erklärt Damrau. „Oft arbeiten sie zu dritt oder zu viert und jeder hat seine Aufgabe: Einer zieht die Aufmerksamkeit auf sich, der andere agiert und der Dritte schafft die Beute weg“, sagt er. Um sich gegen die Räuber zu wehren, hat er einige Tipps parat.
Trickdiebstahl: Mehr Vorsicht an Feiertagen und in Ferien
Gerade an vielbesuchten und unübersichtlichen Orten wie Bahnhöfen sollte man aufmerksam und vorbereitet sein. Vor allem während der Ferien und zu Feiertagen gibt es ein erhöhtes Fahrgastaufkommen. Das wissen auch Diebe und nutzen die Hektik aus.
Gelegenheit macht Diebe – das gelte nach wie vor. Deswegen sollen Fahrgäste auch nur die Wertgegenstände mit auf die Reise nehmen, die sie wirklich brauchen. Führerschein und Fahrzeugpapiere können also während einer Zugfahrt zu Hause gelassen werden.
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Wertsachen sollten zudem am Körper verteilt getragen werden: das Handy in der einen, die EC-Karte in der anderen Hosentasche und das Portemonnaie in der Jacke. Falls man tatsächlich beklaut wird, ist der Verlust minimal. Und wer seine Jacke im Café oder Restaurant ablegen und über den Stuhl hängen möchte, sollte vorher sicherstellen, dass die Taschen leer sind.
Wertgegenstände vor Langfingern schützen - Hinweise der Polizei
Im Rucksack sollten Wertgegenstände ganz unten aufbewahrt werden. Diebe durchwühlen eher selten, sondern nehmen schnell das, was sie kriegen können. Taschen und Koffer können mit Karabinern davor geschützt werden, leicht geöffnet zu werden, und sollten nicht stehen gelassen werden. Wer bemerkt, dass er beklaut wurde, sollte laut Damrau sofort die Polizei informieren.
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Auch der Sperr-Notruf für Geldkonten und -karten sei wichtig. Die Telefonnummer 116116 könne aus Deutschland und dem Ausland angerufen werden und sei kostenfrei.
Zudem sei es ratsam, sich die jeweilige Kartennummer zu notieren: Diese ist einzigartig und so muss beim Diebstahl nicht das ganze Konto, sondern nur die betroffene Karte gesperrt werden.