Nicolaikirche feiert 200. Geburtstag „The Voice of Germany“-Gewinner singt zum Kirchenjubiläum in Magdeburg
Die Gemeinde der Nicolaikirche in Neue Neustadt veranstaltet eine Festwoche zum Jubiläum des von Schinkel erbauten Gotteshauses. Das Programm reicht von Popkonzert mit einem „The Voice of Germany“-Gewinner über Luftartistik bis hin zum öffentlichen Liedersingen auf dem Vorplatz.
Magdeburg. - „Am 10. Oktober 1824 wurde zur jauchzenden Freude aller Bewohner der Neustadt die auf königliche Kosten erbaute St. Nicolaikirche feierlichst eingeweiht.“ So wird der damalige Oberprediger der Gemeinde Franz Christian Sieger in der von Hans-Jürgen Malue angefertigten Festschrift zum 200. Jahrestags dieses Ereignisses zitiert.
Mehrere Tausend Menschen hätten diesem beigewohnt, darunter der damalige Oberbürgermeister August Wilhelm Francke. Nach dem Loblied „gingen aller Augen über von Thränen der Rührung und des Dankes“, heißt es weiter.
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Knapp über 46.000 Reichstaler hatte die Errichtung des Bauwerkes gekostet, das vom bekannten Architekten Karl Friedrich Schinkel entworfen worden war.
Als Schinkelkirche wirbt die Nicolaigemeinde heute immer noch gerne für sie, schließlich ist sie die Blaupause für viele weitere Kirchen von ihm gewesen. So werden regelmäßig die Schinkeltage mit viel Musik veranstaltet.
Konzert mit Samuel Rösch soll auch Nicht-Kirchengänger ansprechen
Viel Musik wird es auch in der Festwoche geben, mit der vom 6. bis 13. Oktober 2024 der runde Geburtstag des prägenden Kirchenbauwerks in Neue Neustadt gefeiert wird.
Daneben präsentieren sich aber auch die Patchwork-Gruppe der Gemeinde und der Chor lädt zu einer öffentlichen Probe ein. „Wir wollen die komplette Bandbreite unserer Arbeit zeigen“, sagt Pfarrer Johannes Möcker und zudem auch alle Generationen ansprechen.
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So würde beispielsweise das Konzert von „The Voice of Germany“-Gewinner Samuel Rösch am 9. Oktober ab 19 Uhr auch Nicht-Kirchgänger ansprechen, meint Kantor Michael Scholl, der stets vom besonderen Klang in der von Mozart-Fan Schinkel extra so entworfenen Kirche schwärmt.
Geschichte der Nicolaikirche: Ein Blick in die Vergangenheit
Daneben spielt natürlich auch die Geschichte eine große Rolle. So gibt es neben der bereits erwähnten Festschrift eine Ausstellung in der Kirche, die ab 1. Oktober täglich besucht werden kann.
Zu sehen sind viele Bilder von der alten Kirche aber auch vom Stadtteil selbst. Außerdem haben Wolfgang Brüning, Helmut Menzel und Hans-Jürgen Malue gemeinsam ein Buch zusammengestellt und über den Kultur- und Heimatverein Magdeburg veröffentlich, das ab Oktober in örtlichen Buchhandlungen erhältlich sein wird.
Viel zu schreiben gibt es, denn die Geschichte der Nicolaikirche reicht eigentlich viel länger als 200 Jahre zurück. Insgesamt gab es bereits fünf weitere Kirchen mit diesem Namen im Gebiet der Neustadt. Die Erste von ihnen wurde ab circa 1150 errichtet.
Zerstörung und Wiederaufbau: Kirche hat bis heute Bestand
Im Lauf der Zeit wurden sie mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Die letzte Kirche wurde auf Befehl von Napoleon gesprengt. Am heutigen Platz wurde die aktuelle Nicolaikirche innerhalb von drei Jahren errichtet. Auch sie wurde im Zweiten Weltkrieg von einem Bombentreffer schwer beschädigt, konnte aber wieder aufgebaut werden.
In den vergangenen Jahren fanden grundlegende Sanierungen am gesamten Gebäude statt, so dass sie heute wieder in neuem Glanz erstrahlt.