Kammerspiele Magdeburg Theater: Olvenstedt probiert's in der neuen Winterfolge mit Kalif Storch
Über die ernsteren Stücke „Enigma“ und „Elling“ haben sich die Kammerspiele Magdeburg nach einem tragischen Unfall im Sommer zurück auf die Bühne gekämpft. Sie bereiten sich nun auf die Winterfolge von „Olvenstedt probiert’s“ vor und erklären, wie es mit dem eigenen Haus weitergeht.

Magdeburg - Es war überraschend gewesen: Die Kammerspiele Magdeburg würden ihr eigenes Haus bekommen oder zumindest eine eigene Bühne. Jetzt erklärt das freie Theaterensemble, das im Forum Gestaltung und in der Feuerwache gastiert, wie esim Hinblick auf das eigene Haus weitergehen soll.
Demnach sei der Bauunternehmer, der das Gebäude errichten und darin auch das Theater unterbringen wollte, nach wie vor entschlossen, das Gebäude zu bauen, erklärt Michael Günther Bard. Jedoch seien aktuell andere Vorhaben dringlicher, so dass die Pläne für den Neubau aktuell schweben.
Nach Elling und Enigma zurück zum Lachen
Der Spielfreude der Kammerspiele Magdeburg tut dies jedoch keinen Abbruch. Nach dem schrecklichen Unfall im Sommer, bei dem ein junger Schauspielkollege ums Leben kam, hat sich das Team „aus dem Tunnel herausgekämpft“. Mit Enigma als Koproduktion mit dem Theater an der Angel und der Kammerspiele-Inszenierung „Elling“ sind sie zurückgekehrt und bereiten sich nun auf die Winterfolge von „Olvenstedt probiert’s“ vor.
Die Sommerfolge, die aufgrund des Todesfalls abgesagt worden war, soll im nächsten Jahr in umgeschriebener Form nachgeholt werden. Für die Winterfolge, die am 24. November Premiere feiert, hat sich das Ensemble nach der langen Trauerphase etwas Leichteres gewünscht. Und so hat Dirk Heidicke der Olvenstedter Chaostruppe Braune-Sommer-Wiese das Märchen des Kalif Storch geschenkt. Ein weiterer Versuch der Laienspielgruppe, die Bretter zu erklimmen, die die Welt bedeuten, mit allerlei zwischenmenschlichen und theaterspezifischen Irrungen und Wirrungen.
Die Kammerspiele freuen sich, dass die jungen Schauspieler der nächsten Generation mehr und mehr größere Rollen und damit auch Verantwortung übernehmen.
Achim Sommer und der Ausdruckstanz
So wird es nicht nur ein Wiedersehen mit Kevin Schulz als Pinsel geben, sondern auch mit Samanta Hinz in der Rolle der Vicky. Aber natürlich werden auch Michael Günther Bard als Joachim Sommer und Susanne Bard als Beate Braune wieder für Lacher sorgen.
Mit Samanta Hinz ist auch eine Tänzerin im Ensemble – und das nutzt Michael Magel als Andreas „Ente“ Mann aus und will alles und fordert wie üblich viel: Ausdruckstanz, Tanztheater, er will die bedrohte Natur zeigen, die Störche, die nichts mehr zu fressen finden. Was wohl das Kulturbüro dazu meint? Und wie wird Achim körperlich das Tanztheater verkraften? Aktuelle Bezüge zur Welt- und zur Lokalpolitik sind natürlich inklusive und eine Kostümschlacht zum Ende des Stücks der Höhepunkt, kündigt Susanne Bard an.
Neu im Ensemble ist die junge ukrainische Schauspielerin Yelyzaveta Poplavska, die in Deutschland via Online-Unterricht ihr Schauspielstudium abgeschlossen hat und mit der sich eine interessante Zusammenarbeit entwickelt hat. Sie spreche bereits relativ gut Deutsch und auch mit Englisch konnte man sich weiterhelfen. Die Regie liegt in den bewährten Händen von Oliver Breite.
Noch Karten für Vorstellungen erhältlich
Einige Vorstellungen sind bereits ausverkauft. Für die Premiere und einige weitere Vorstellungen gibt es noch Karten – gegebenenfalls auch noch an der Abendkasse. Die Kammerspiele wollen die Preise für die Eintrittskarten trotz der angespannten Situation konstant halten.
Termine für den 34. Versuch von Olvenstedt probiert’s: 25., 26., und 30. November sowie 1., 2., 3., 6., 7. und 8. Dezember. Auch diese Inszenierungen sind geplant: The Kraut (17. Dezember), Achim in der Zwickmühle (21. und 22. Dezember), Menü für Margot (31. Dezember)