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Tunnelbaustelle Anker für den Tunnel, Beton für die Gleise

Damit die Straßenbahn Ende 2019 wieder durch die Tunnelbaustelle in Magdeburg fahren kann, wird nun der Gleis-Untergrund vorbereitet.

Von Martin Rieß 26.02.2019, 16:16

Magdeburg l Ende 2019 soll die Straßenbahn wieder durch die Tunnelbaustelle in Magdeburg fahren. Um die Gleise verlegen zu können, wird seit rund drei Wochen der Untergrund vorbereitet: Auf die bereits vorhandene Tunneldecke wird mit Beton eine sogenannte Gleistragplatte gegossen, auf der später die Straßenbahngleise geschraubt werden sollen. Dabei kommen die Arbeiter von der Stadtseite aus in Richtung Damaschkeplatz voran.

Wie bei anderen Betonagearbeiten wurde vor Ort eine Verschalung aus Holz gebaut. Um dieser Konstruktion Stabilität zu verschaffen, haben die Bauarbeiter sie an der Seite mit jenen Bauteilen beschwert, die später als Borde die Gleistragplatte begrenzen sollen.

Innerhalb der äußeren Verschalung sind weitere kleine Felder eingeschalt wurden. In diesen werden leere Rohre für die Kabel der später zu installierenden Elektrik sowie die Gleisentwässerung untergebracht.

Bislang haben die Arbeiter die neuen Brücken der Gleise 1 bis 5 unterquert. Sie sind inzwischen in Höhe des Kölner Platzes angekommen.

Unter den neuen Bahnbrücken der Gleise 1 bis 5 sind die Verschalungsarbeiten für die Gleistragplatte für die Gleise der Magdeburger Verkehrsbetriebe inzwischen gut vorangegangen. Die Holzverschalung wird vor Ort gefertigt und nach der Herstellung von außen stabilisiert, damit sie beim Betonieren nicht aus der Form gerät.

Bereits in der vorletzten Woche hat es Rest­arbeiten an der Böschung am ehemaligen Bahnpostdepot gegenüber des Kölner Platzes gegeben. Mit einer sogenannten Profilierung wurde diese in Form gebracht. Gewissermaßen abgedeckt wurde die Fläche dann in dieser Woche. Zur Befestigung dieser wird dort später eine Grasfläche angelegt. Derzeit wird die Böschung mit einem groben Netz geschützt.

Auch an der Stützwand unterhalb des Fahrsimulators der Deutschen Bahn ist es in den vergangenen beiden Wochen in Richtung Westen weiter vorangegangen. Nach und nach wurden die Abschnitte verschalt und dann betoniert. In der vergangenen Woche wurden diese Arbeiten weitestgehend abgeschlossen. Als Matrize wird die hier wie in anderen Bereichen gegossene Optik bezeichnet, die an ein Mauerwerk erinnert. Um diese zu schützen, wurde sie mit einer Folie abgedeckt.

Um Beton ging es in den vergangenen Tagen auch an anderen Stellen der Großbaustelle. Vorletzte Woche wurde so ein weiterer Abschnitt der Bodenplatte der künftigen Tunnelausfahrt auf der Innenstadtseite gebaut. In der Tunnelebene in der künftigen Zufahrt zur Tiefgarage des City Carrés wurde derweil weiter an der Tunnelsohle gearbeitet, auf der später die Fahrbahn eingebaut wird.

Archäologin Juliane Huthmann vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie war kürzlich wieder auf der Baustelle im Einsatz. Am Damaschkeplatz wurde in den vergangenen Wochen zur Herstellung der künftigen Abfahrts- und Zufahrtsrampen viel Boden ausgehoben. War erst Ende Januar 2019 auf der Südseite ein weiterer Überrest des Neuen Ulrichstores freigelegt worden, handelt es sich nun um ein Anschlussstück in Richtung Norden, das beim weiteren Bodenaushub für die künftige Tunnelausfahrt zu Tage kam.

Die Archäologin geht bei den weiteren Aushubarbeiten in Richtung Norden zur Zufahrt zum Magdeburger Ring von weiteren Fundstücken aus. In jedem Fall werden die Überreste freigelegt, vermessen und dokumentiert. Anschließend müssen sie für die weiteren Arbeiten am Tunnel weichen und werden abgetragen, wie seitens der Magdeburger Stadtverwaltung zu erfahren ist.

Am Damaschkeplatz gehen die Arbeiten an der künftigen Tunnelausfahrt und der Tunneleinfahrt weiter voran. So werden in diesem Bereich Anker eingebaut, um diese für den im Frühjahr beginnenden Tunnelaushub zu stabilisieren. Dafür werden die Stahl-Anker in die Bohrpfähle eingebohrt, anschließend wird Mörtel in das Bohrloch eingepresst, bis er an der Öffnung wieder austritt. Diese vermörtelten Anker und Verpressanker können nach dem Aushärten vorgespannt werden. Die gespannten Anker werden nur für die Zeit des Aushubs und des Baus des Tunnels benötigt. Im Anschluss wird die Verspannung wieder gelöst, die Anker selbst bleiben aber in den Bohrpfählen.

Der Aushub selbst soll zunächst auf der Seite des Damaschkeplatzes beginnen. Zuletzt war dafür der März 2019 als Termin genannt worden.

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