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Mängelliste Tüv-Report: Viele Autos in Magdeburg mit kaputten Lichtern unterwegs

Etwa drei Viertel aller Autos, die in Magdeburg zum Tüv mussten, erhielten im Jahr 2020 anstandslos die Plakette. Warum der Tüv mit den anderen Fahrzeugen aber nicht zufrieden sein kann:

20.11.2021, 12:00
Bei der Tüv Nord-Hauptuntersuchung kommt der spezielle HU-Adapter zum Einsatz.  In Magdeburg war an einem Großteil der Autos technisch nichts auszusetzen. Bei dem Rest gibt es  allerdings Handlungsbedarf.
Bei der Tüv Nord-Hauptuntersuchung kommt der spezielle HU-Adapter zum Einsatz. In Magdeburg war an einem Großteil der Autos technisch nichts auszusetzen. Bei dem Rest gibt es allerdings Handlungsbedarf. Foto: Tüv Nord

Magdeburg - (vs) 62,3 Prozent aller Autos, die im Jahr 2020 an der Tüv Nord-Station in Magdeburg von den Sachverständigen auf Herz und Handbremse gecheckt wurden, hatten überhaupt keine Mängel. Das ist aus Sicht der Prüfer ein durchaus erfreuliches Ergebnis, wie eine vom Tüv beauftragte Agentur der Redaktion mitteilte.

Zusätzlich fanden die Sachverständigen bei 14,5 Prozent nur geringe Mängel, so dass 76,8 Prozent sofort eine Tüv-Plakette mit zwei Jahren Gültigkeit bekamen.

Teils gefährliche Mängel entdeckt

Die andere Seite der Medaille: Bei immerhin 22,8 Prozent der Fahrzeuge wurden erhebliche und gefährliche Mängel festgestellt. Sie mussten umgehend repariert werden, bevor nach einer Nachprüfung die begehrte Plakette auf das hintere Kennzeichen geklebt werden konnte. Als völlig verkehrsunsicher wurden zwölf Autos eingestuft. Das ist zusammengefasst das Ergebnis der Statistik der Hauptuntersuchung (HU) vor Ort, die jetzt von Tüv Nord veröffentlicht wurde.

Zwei weitere Zahlen aus dieser Statistik: Der durchschnittliche Pkw, der hier geprüft wurde, war 11,8 Jahre alt und hatte mehr als 128.000 Kilometer auf dem Tacho. Der insgesamt positive Trend bei den Mängelquoten ist für die Sachverständigen Beleg für die Wirksamkeit der unabhängigen und neutralen Hauptuntersuchung, so Bernd Schuchna, der Leiter der Tüv-Station vor Ort.

Auch bei Rädern hakt es

Besonders freue man sich auch, „wenn der kurze Check der Beleuchtungsanlage vor Fahrtantritt zur Regel wird.“ Dass die Beleuchtungsanlage nämlich mitunter stiefmütterlich behandelt werde, zeige auch die Verteilung der Mängelgruppen. Hier liege „Licht, Elektrik“ in der Statistik wieder weit vorne.

Und das, obwohl zumindest die Kontrolle der Beleuchtungsanlage in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen ist. Allerdings sei die Quote der erheblichen Mängel in diesem Bereich erneut gesunken. „Daran haben auch die Hersteller mit der Entwicklung von zuverlässiger und langlebiger Technik sicher ihren Anteil“, so Schuchna.

Insgesamt ergibt sich in der Tüv-Statistik als Reihenfolge für die am häufigsten auftretenden Mängelgruppen „Licht, Elektrik“, „Achsen, Räder, Reifen“, Umweltbelastung“ und „Bremse“. Je älter die Fahrzeuge bei ihrem Tüv-Termin sind, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekommen. Die aktuellen Zahlen belegen: Bei der ersten HU im Alter von drei Jahren finden sich bei 5,1 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Im Alter von fünf Jahren sind es schon 9,0 Prozent und so geht es weiter bis zu den Elfjährigen, von denen 27,1 Prozent zur Reparatur in die Werkstatt müssen.

Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Alter auch als Grund für den Verschleiß und somit für Mängel anzusehen ist, liegt jetzt bei den Dreijährigen bei 45.179 Kilometern und bei den Elfjährigen bei 130.304 Kilometern. Das ist weniger als im Vorjahr (48.487 und 131.696).

Braune Plakette ab Januar

Wer noch mit einer gelben Plakette für 2021 unterwegs ist, sollte sich bald einen Termin bei seinem Tüv geben lassen. Zum Jahreswechsel ändert sich die Farbe der „fälligen“ Plaketten von Gelb auf Braun. So ist für Ordnungshüter schon farblich erkennbar, dass der Tüv-Termin überzogen wurde. Dann ist nach mehr als zwei Monaten ein Verwarnungsgeld fällig und ab dem 8. Monat kommt noch ein Punkt in Flensburg hinzu.