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TV-Dreharbeiten Magdeburger zeigen ihre "Horror-Tattoos"

Für die TV-Sendung „Horror-Tattoos“ ist in Magdeburg gedreht worden.

Von Christina Bendigs 02.07.2018, 01:01

Magdeburg l Ein Andenken an geliebte Menschen, eine Motivation für den Alltag, eine Verzierung im Sinne von Körperkunst: Wenn Tattoos entstehen, sind damit vielseitige Geschichten verbunden. Doch nicht immer sind Profis am Werk. Ist die Haut verheilt, kommt es teils zu bösen Überraschungen. Diese wieder auszubügeln, ist das Ziel der TV-Show „Horror-Tattoos“. Drei Magdeburger bekamen am Wochenende die Chance, ihr „Horror-Tattoo“ covern zu lassen und zu retten, was andere verbockt haben.

Der 19-jährige Stefan Mielke aus Magdeburg zum Beispiel ließ sich von einem Freund ein Tattoo auch dem Schienbein stechen – das bereits nicht den Vorstellungen entsprach. Von einem Profi wollte er sich auf dem Unterarm den Schriftzug „Magdeburg“ in Erinnerung an seine Oma stechen lassen. Die Zeichnung lag bereits bei ihm zu Hause.

Nach einer Party gab es für ihn im wahrsten Sinne des Wortes ein böses Erwachen. Denn als Entschuldigung für den missglückten Clown, wollte ihm der Freund nach einer Party den Schriftzug stechen, während Stefan Mielke schlief. „Wir waren alle ganz gut in Gang“, sagt er. Täglich wird er nun davon beeinträchtigt. Meistens trägt er langärmlige Sachen, damit das Tattoo nicht zu sehen ist.

Die Hoffnung stieg an der Eingangstür. Als Türsteher begrüßten Anna Katharina Alt und Chris van Core die Besucher. Sie trafen die erste Vorauswahl und ließen den 19-Jährigen mit 59 weiteren Kandidaten ins „Halber 85“ ein. Alle stellten ihr Horror-Tattoo vor und erzählten vor der Kamera ihre Geschichte.

Ergreifend, was die 24-Jährige Carina Müller erzählt. Sie wollte sich ein Tattoo stechen lassen für verstorbene Familienangehörige: den Opa, die Zwillingsschwester, den Sohn. Alles war gut, bis der Anruf kam, dass sie, würde sie sich alle Tattoos auf einmal stechen lassen, sie für die Hälfte des Preises bekommen würde.

Dass plötzlich ein ganz anderer Tätowierer vor ihr saß, hätte sie stutzig werden lassen müssen, sagt sie heute. Doch sie vertraute ihm. Am Ende stellte sich heraus, dass es der Sohn des Tatowierers war, der ihr die Haut verzierte, als der eigentliche Fachmann im Urlaub war.

Zu offiziellen Terminen nutzt sie inzwischen eine Tönungscreme aus den USA, die das missglückte Kunstwerk zumindest etwas abdeckt. „Aber eine 500-Milliliter-Tube kostet 60 Euro und reicht gerade mal für die Hälfte des Bildes auf meinem Arm“, erzählt sie. Sie hofft, bei „Horror-Tattoos“ ausgewählt oder zumindest Tipps zu bekommen, wie das Tattoo noch zu retten ist.

Von Jugendsünden berichtet die 40-jährige Bianka Schläger. Von einem Nachbarn ließ sie sich auf dem Oberarm eine Katze stechen: „Man war jung und dumm!“ Von Anfang an war sie damit unzufrieden und versucht das Tattoo zu verstecken. Würde sie weiterkommen, würde sie sich ein Blumenmotiv stechen lassen.

Doch von den 60 werden es am Ende nur drei sein, die ein Tattoo-Cover-up bekommen. Die ersten 30 werden am Nachmittag nach Hause geschickt. Die anderen können Jubeln. Aber auch von ihnen, werden sich bis zum Abend 27 weitere verabschieden müssen. Drei glückliche Gewinner bekamen gestern ein neues Bild. Dabei wird über das vorhandene ein neues Tattoo gesetzt.

Wie glücklich das macht, weiß Uwe Lücke aus Magdeburg. Tätowierer Randy Engelhard hat ihm ein neues Bild auf den Oberarm gestochen, das Uwe Lücke an seine Auslands- einsätze bei der Bundeswehr und seine Kameraden erinnert.

Die dritte Staffel von „Horror-Tattoos“ läuft ab 3.  August bei Sixx. Die Folge aus Magdeburg wird am 7.  September ab 20.15  Uhr ausgestrahlt. Weitere Städte, die in der neuen Staffel vorkommen, sind Dresden, Mainz, Berlin, Herten und Augsburg.