Umzug am Westernplan: "Tschüss, Schule!"

Die Grundschule "Am Westernplan" wird demnächst umfassend saniert. Nach der Zeugnisausgabe zogen die Schüler gestern mit Sack und Pack in ihr Ausweichquartier am Lorenzweg.

Stadtfeld-Ost l Mit Bollerwagen, Schubkarre, "Hackenporsche" und Plastiktüten ziehen die 136 Jungen und Mädchen der Grundschule mit ihren Lehrern in Richtung Lorenzweg. Zimmerpflanzen, Aktenordner für die Hausaufgaben und Tafellineale - alles, was nicht in die Umzugskartons passte, ist darin verstaut oder wird einfach unter den Arm geklemmt. Gregor und Ben hucken sich sogar einen Teppich auf die Schultern. Begleitet von hupenden Autofahrern geht es gut gelaunt zum Ausweichquartier.

Neues Quartier am Lorenzweg

Denn in den kommenden 18 Monaten wird das Schulgebäude an der Albert-Vater-Straße 72 komplett saniert. In der Zwischenzeit "wohnen" die Grundschüler im Gebäude B des ehemaligen Berufsschulkomplexes am Lorenzweg 81. Als die fröhliche Umzugsschar am benachbarten Baudezernat vorbeikommt, machen sie mit lauten "Wir sind da!"-Rufen die neuen Nachbarn auf sich aufmerksam.

Auf der Treppe wartet bereits Conny Fritz stilecht zum (vorübergehenden) Einzug mit Brot und Salz. Schulleiterin Corina Haase schnappt sich ein Messer und verteilt mit ihr und Mandy Ketzer die Brotstücke unter den Kindern. Schließlich macht so ein anstrengender Umzug auch hungrig. Die beiden Mütter hatten sich die Geste einfallen lassen. Anschließend erobern die Schüler ihre neuen Klassenräume, die noch ohne Tische und Stühle sind. Genug Platz also für die mitgebrachten Sachen.

Die größte Arbeit liegt bereits hinter Schülern und Lehrern. 500 Kisten stehen abholfertig und warten auf die Umzugswagen. "Am Montag um Punkt 7 Uhr stehen die vor der Tür, dann muss das Kollegium auch noch mal mit anpacken", verrät Schulleiterin Haase. "Natürlich ist es aufregend, wenn eine ganze Schule umzieht. Aber heute bin ich ganz entspannt, weil wir so weit mit allem fertig sind", sagt sie.

Mehr Schüler nach Sanierung

Mit dem neuen Heim ist sie sehr zufrieden. Die Stadt hatte für die kleinen Schüler zuvor die Klassenräume und Sanitäranlagen herrichten lassen. "Wir können uns hier wohl fühlen", erklärt Corina Haase.

Wenn die Westernplan-Schüler in voraussichtlich anderthalb Jahren wieder zurückkehren können, haben sie nicht nur eine frisch renovierte Schule, sondern auch viele neue "Untermieter". Sowohl die Kinder der Grundschule "Stormstraße" als auch die der Sprachheilschule "Anne Frank" werden dann an dem Standort unterrichtet. Für 6 Millionen Euro aus dem EFRE-Programm wird die 1908 fertiggestellte Schule für über 370 Schüler hergerichtet.