Trunkenheitsfahrt in Neustadt endet an Oberleitungsmast / Polizei: Keine steigende Tendenz Unfälle durch Alkoholfahrten: Betrunkener durchbricht auf dem Ring die Mittelplanke
Ein betrunkener Fahrer hat am Sonntagabend auf dem Magdeburger Ring eine Mittelplanke durchbrochen, vier weitere Fahrzeuge kollidierten damit, es gab zwei Verletzte. Laut Polizei ist die Zahl der Alkoholunfälle (rund 170 pro Jahr) in Magdeburg leicht rückläufig.
Magdeburg l Verkehrsunfälle unter Alkohol sorgen wieder für Schlagzeilen. Am Sonntagabend fuhr ein 32 Jahre alter Magdeburger gegen 20.20 Uhr völlig betrunken auf dem Magdeburger Ring in Südrichtung. In Höhe Albert-Vater-Straße kam er in einer Rechtskurve von der Fahrbahn ab und prallte mit seinem Wagen gegen die Mittelleitplanke. Diese wurde auf einer Länge von 45 Metern abgerissen und in die Gegenfahrbahn gedrückt. Dadurch kollidierten auf der Gegenseite vier weitere Autos mit der Leitplanke. Zwei Insassen wurden leicht verletzt, an den Fahrzeugen entstand zum Teil erheblicher Sachschaden. Der Ring wurde für die Bergungsarbeiten für mehr als zwei Stunden in beide Richtungen gesperrt. Bei dem 32-Jährigen wurde ein Atemalkoholwert von 2,5 Promille gemessen.
An einem Fahrleitungsmast endete hingegen bereits am Sonntagmorgen die Fahrt für einen betrunken 22-Jährigen. Gegen 5 Uhr fuhr er in Alte Neustadt mit seinem VW auf der Kühleweinstraße Richtung Lüneburger Straße, streifte erst eine Hauswand, prallte anschließend gegen den Pfeiler. Der Mann wollte anschließend vor der Polizei flüchten. Durch seine leichten Verletzungen kam er aber nicht weit. Die Beamten registrierten 2,29 Promille Atemalkohol.
Glimpflich ging eine Trunkenheitsfahrt für einen 30-Jährigen aus, der am vergangenen Donnerstag gegen 6 Uhr morgens mit einem Kleintransporter durch Stadtfeld fuhr - in Schlangenlinien, wie Zeugen der Polizei meldeten. Beamte stoppten den Transporter an der Lessingstraße. Der Test ergab 1,7 Promille Atemalkohol.
Die Statistik der Polizei besagt: In den Jahren 2010 und 2011 gab es in Magdeburg jeweils 174 Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss. An Trunkenheitsfahrten zählten die Ordnungshüter 478 (2010) bzw. 398 (2011). Experten gehen bei den Trunkenheitsfahrten allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus. Die Zahlen für 2012 sind noch nicht veröffentlicht worden. Polizeisprecherin Beatrix Mertens schätzte die Entwicklung auf Volksstimme-Nachfrage so ein: "Es ist keine steigende Tendenz zu verzeichnen, die Zahlen sind eher leicht rückläufig." Der "Kontrolldruck" sei für Autofahrer in Magdeburg "hoch", erklärte die Polizeisprecherin: "Autofahrer können neben gezielten Großkontrollen praktisch bei jeder Verkehrskontrolle damit rechnen, dass auch auf Alkohol kontrolliert wird." Fahrern drohen ab 0,3 Promille Führerscheinentzug, Punkte in Flensburg und ein Bußgeld, wenn jemand Fahrauffälligkeiten zeigt.
Wer mit 0,5 Promille in eine Kontrolle gerät, muss mindestens 500 Euro zahlen und bis zu drei Monate auf seinen Führerschein verzichten und bekommt mindestens vier Punkte. Verursacht jemand mit einem solchen Alkoholspiegel einen Unfall, steigen Geldstrafe und Punktezahl deutlich an. Gleichzeitig wird der Führerschein für mindestens sechs Monate entzogen. Fahranfänger dürfen bis zum 21. Geburtstag und während der Probezeit überhaupt keinen Alkohol trinken, wenn sie mit dem Auto unterwegs sind.