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UnwetterMenschen in Magdeburg aus Autos gerettet

Nach Tagen der Trockenheit jetzt der Regen: Ein starkes Gewitter hat am 30. Mai 2018 Magdeburg heimgesucht.

Von Martin Rieß 30.05.2018, 19:21

Magdeburg l Gegen 17 Uhr war es am 30. Mai in Magdeburg so weit: Nachdem über Tage Gewitter für die Stadt angesagt waren, öffnete der Himmel seine Schleusen: Ein Starkregen vertrieb die Menschen von den Straßen.

An einigen Stellen konnten die Einläufe zu den Abwasserkanälen die Wassermassen nicht aufnehmen, so dass sich große Pfützen bildeten. Auf Straßen kam es zu Behinderungen. Unter anderem musste ein Eingang im Florapark gesperrt werden, da hier das Wasser nicht abfließen konnte.

Dramatische Szenen derweil in der Friedrich-List-Straße in Fermersleben: Nachdem sich kurz nach 17 Uhr über Magdeburg der Himmel geöffnet hatte und ein heftiger Starkregen auf die Erde prasselte, füllte sich in kurzer Zeit die Senke unter den Bahnhofsbrücken mit Regenwasser. Volksstimme-Fotograf Eroll Popova schildert: „Gemeinsam mit einem Passanten musste ich an dieser Stelle drei Kinder aus einem Auto retten, das im hüfthohen Wasser stand.“ Neben einem weiteren Auto war hier auch ein SUV an den Wassermassen gescheitert.

Das Wasser war, wie Eroll Popova berichtet, an dieser Stelle aus der Kanalisation zurück auf die Straße gelaufen, hatte die Gullydeckel beiseitegeschoben. „Das war gefährlich, da man im Wasser ja nicht sehen konnte, wo sich die Einlässe zu den Abwasserkanälen befinden.“ Nicht erreichen konnte der Fotograf an diesem späten Nachmittag seinen Termin beim Judo in Fermersleben.

Ähnliche Bilder boten sich unter anderem in der Warschauer Straße am Bahnhof in Buckau. Und auch im Schanzenweg stand das Wasser hüfthoch.

Im Magdeburger Hauptbahnhof wurde der Fußgängertunnel überflutet. Knöchelhoch stand das Wasser auch im Bereich um Bahnsteig 1. Gewohnt ist man, dass das Wasser sich im westlichen Bereich zum Konred-Adenauer-Platz hin sammelt.

Die Magdeburger Feuerwehr berichtet derweil davon, dass auch Krankenhäuser vom Unwetter nicht verschont geblieben seien. Betroffen waren die Pfeifferschen Stiftungen und das Universitätsklinikum.

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe meldeten derweil Verspätungen wegen überfluteter Straßen. Auf der Strecke der Straßenbahnlinie 2 war so der Bereich in Buckau betroffen. Gegen 18.30 Uhr ging das Wasser so zurück, dass die Bahnen wieder fahren konnten. Nach dem Unwetter gab es auf allen Buslinien Verspätungen. Zum Beispiel die Linie 57 wegen der Überflutung im Schanzenweg. Und die Linien 52 und 54 fuhren wegen Wasser auf der Straße im Bereich Bahnhof Buckau und Porsestraße nur bis Dodendorfer Straße.

Im Zusammenhang mit dem Unwetterereignis im Stadtgebiet Magdeburg vermeldet die Leitstelle der Feuerwehr 72 Einsätze. Der erste wurde um 17.38 Uhr ausgelöst. Hinzu kamen 19 Einsätze, die nicht unmittelbar im Zusammenhang mit dem Unwetter standen. Insbesondere traten durch den Starkregen 50 Wasserschäden auf. Hierbei handelte es sich um Kellergeschosse oder Unterführungen, in denen sich Wasser sammelte. Eingesetzt waren die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Magdeburg, das Technische Hilfswerk sowie die Berufsfeuerwehr.

Auch für die kommenden Tage halten die Meteorologen in Magdeburg übrigens Gewitter mit plötzlichen Regenfällen für möglich. Mit dem Regen am Mittwoch sind die Temperaturen zwar ein wenig gesunken. Doch für die kommenden Tage ist dennoch wieder von Tageshöchstwerten von bis zu 33 Grad Celsius die Rede.