Uchtebrücke Wann kommt der Ersatz?

In den Bemühungen um eine neue Uchtebrücke und einen Radweg nach Düsedau klinkt sich der Osterburger CDU-Ortsverband ein.

08.03.2021, 00:00

Walsleben

Das Absperrgitter ist beiseite geschoben, als sich Walslebens Ortsbürgermeisterin Christine Klooß (CDU) sowie Wilfried Grupe und Lutz Klooß mit dem Osterburger CDU-Ortsverbandschef Dennis Kathke an der Uchtebrücke treffen. „Freier Zugang“ auf das marode Holzkonstrukt bedeutet das aber nicht. Seit Mitte März 2014 und damit faktisch seit sieben Jahren gesperrt, dämmert die Brücke ihrem Abriss entgegen. Der Rückbau steht nur aus, weil die Nachfolgerin weiter auf sich warten lässt. Dabei sei eine neue Brücke schon einmal greifbar nah gewesen, blickt Christine Klooß zurück. Als sich die Walslebener im Sommer 2017 dazu entschieden, die Gastgeberrolle für das Altmärkische Heimatfest 2019 zu übernehmen, habe die Einheitsgemeinde die neue Uchte-Überquerung zugesagt. „Der Osterburger Bürgermeister Nico Schulz (Freie Wähler) hat damals mit Ernst Jesse um einen Kasten Bier gewettet, dass die Brücke rechtzeitig zum Heimatfest fertig ist“, sagt Klooß.

Planspiele zerschlugen sich

Die Wettschulden hat Schulz längst eingelöst. Denn zerschlugen sich Anfang 2019 Osterburgs Planspiele um eine 152000 Euro teure Alu-Konstruktion, weil sich ein mit Geldern für den Ländlichen Wegebau gefüllter Fördertopf nicht öffnete, landete Wochen später Plan B, der Kauf einer Stahlbrücke, im Papierkorb. Nach Prüfung durch ein Fachbüro hätte diese Konstruktion nicht den Anforderungen genügt, die an eine Brücke mit einer Lebensdauer von 80 bis 100 Jahren gestellt werden.

Seitdem scheint die Kommune auf der Stelle zu treten. Dabei spielt die Brücke auch in Verbindung mit einem Radweg nach Düsedau eine wichtige Rolle, macht Wilfried Grupe deutlich. Denn über die neue Uchtebrücke, auf deren Vor-Vorgängerin einst Pferdekutschen zum 1947 abgerissenen Walslebener Schloss fuhren, könnte die Radverbindung hin in Richtung Landesstraße und dann weiter zum nördlichen Nachbarn geführt werden.

Seit einem guten Jahrzehnt dringen Walslebener auf die Radstrecke, „die für die gesamte Region eine große Bedeutung hat“, sagt Grupe. Denn mit der etwa 3,3 Kilometer langen Strecke nach Düsedau könne man eine Lücke im bereits bestehenden Radwegenetz schließen. Mehr noch: Mit Blick auf einen etwaigen Rundkurs zwischen den beiden Städten Osterburg und Stendal, zu dem auch der straßenbegleitende Radweg entlang der B 189 zähle, handele es sich sogar um die letzte Lücke, erklärt Grupe.

In den zurückliegenden Jahren standen die Chancen auf den Weg schlecht. Weil eine Zählung im Jahr 2015 an der Landesstraße ermittelt hatte, „dass wir zu wenig Verkehr haben“, rangierte der Lückenschluss zwischen Walsleben und Düsedau in einer Prioritätenliste auf Platz 457 und damit unter ferner liefen. Nachdem es aber zuletzt schon Signale gegeben habe, die dieser Verbindung eine größere Bedeutung zubilligen, macht nach Einschätzung von Dennis Kathke auch ein neues Förderprogramm des Bundes Hoffnung. Allein für Projekte in Sachsen-Anhalt stünden aus diesem Geldtopf 24,48 Millionen Euro zur Verfügung, berichtet der Vorsitzende des Osterburger CDU-Ortsverbandes.

Ortschefin hartnäckig

Laut Kathke hat seine Parteifreundin Christine Klooß die Themen Uchtebrücke und Radweg in den CDU-Ortsvorstand getragen. „Und wir wollen helfen“, sagt er. Für Kathke steht fest, „dass die Kommune das neue Förderprogramm des Bundes möglichst schnell prüfen muss“. Darüber will er mit dem städtischen Bauamt sprechen. „Aber auch bei der Brücke werden wir nachhaken“, sichert er zu. Für Christine Klooß ist das längst eine Selbstverständlichkeit. „Denn in jeder unserer Ortschaftsratssitzungen sprechen wir beide Themen an. Und so lange Brücke und Radweg nicht in Angriff genommen sind, wird das auch so bleiben“, so die Ortschefin.