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Demo und Politik Warum Klimaaktivisten in Magdeburg demonstrieren

Die Initiative „Fridays for Future“ ruft am 15. September wieder zum globalen Klimastreik auf. Auch in Magdeburg sind Aktionen geplant.

Von Konstantin Kraft 14.09.2023, 04:30
Zuletzt wurde im März 2023 bei einem "Klimastreik" in Magdeburg demonstriert.
Zuletzt wurde im März 2023 bei einem "Klimastreik" in Magdeburg demonstriert. Archivfoto: Christina Bendigs

Magdeburg - Am Freitag (15. September) ruft „Fridays for Future“ wieder zu einem „globalen Klimastreik“ auf. Auch in Magdeburg sind Aktionen geplant. So wird eine Demonstration durch die Innenstadt angekündigt.

Veranstalter ist die lokale Ortsgruppe der Klimaaktivisten. Um 15 Uhr soll es eine Auftaktkundgebung auf dem Domplatz geben. Gegen 15.30 Uhr soll sich der Demonstrationszug dann in Bewegung setzen. Die Route führt durch die Innenstadt und soll gegen 17.30 Uhr am Hasselbachplatz enden.

Dort öffnet sich die Demonstration zum sogenannten „Parking Day“. Dabei werden Parkbuchten in öffentliche Aufenthaltsräume zum Verweilen (temporäre „Parks“) umgewandelt. Dies startet um 15 Uhr.

Anna und Hannah engagieren sich bei der Magdeburger Ortsgruppe von „Fridays for Future“. Sie bitten, nur ihren Vornamen zu nennen. Jenny Schröder ist Auszubildende bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben (MVB). Alle drei werden am Freitag mitdemonstrieren.

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Wut ist spürbar

Warum? „Es ist ein Weg, um unseren Wunsch nach einer sozialen und klimagerechten Zukunft auszudrücken. Mir tut es gut, einmal sagen zu können, was uns stört. Da ist diese Wut, dass unsere Zukunft zerstört wird.“

Anna ergänzt: „Wir gehen schon seit fünf Jahren auf die Straße. Es ist ein Ort des Zusammenkommens mit Menschen, die ähnliche Sorgen haben und etwas verändern wollen. Am Freitag werden wir eine Petition starten. Es geht um eine bessere Ausfinanzierung und bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV. Dafür sammeln wir Unterschriften zusammen mit Mitarbeitern der MVB sowie der Gewerkschaft Verdi.“

Sie hoffen auf rege Beteiligung bei der Demonstration am 15. September.
Sie hoffen auf rege Beteiligung bei der Demonstration am 15. September.
Foto: Konstantin Kraft

Diese sollen dann im Frühjahr 2024 an die Politik weitergegeben werden. Anlass sind die ausstehenden Verhandlungen zum Tarifvertrag Nahverkehr 2024, bei dem die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr im Fokus stehen.

Zuletzt im März sind Klimaaktivisten in Magdeburg bei einem Streik auf die Straße gegangen. Mit Unterstützung von Verdi. Es brauche mehr Geld für den öffentlichen Nahverkehr sowie eine attraktivere Entlohnung der Mitarbeiter – besonders auch der Auszubildenden, so Jenny Schröder.

Dies sei dringend nötig, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Es reiche nicht aus, ein 49-Ticket zu verabschieden, parallel müssten die Verkehrsbetriebe besser ausfinanziert werden. Anna ergänzt: „Eine Verkehrswende muss maßgeblich sozial-gerecht sein.“

Anderen Weg gewählt

In den vergangenen Wochen haben die Aktionen von anderen Klimaaktivisten in Magdeburg für Schlagzeilen gesorgt. So hatten sich Angehörige der „Letzten Generationen“ auf vielbefahrenen Straßen festgeklebt, um diese zu blockieren. Unlängst haben Mitglieder einer Gruppe, die sich „Tyre Extinguishers“ (Reifenlöscher) nennt, die Luft aus den Reifen von mehr als 50 Autos in Magdeburg abgelassen. Die Polizei ermittelt.

Anna sagt: „Ich denke, es ist ein Ausdruck der Dringlichkeit im Angesicht der Klimakrise. Es zeigt, dass die Menschen dermaßen verzweifelt sind. Ich persönlich habe einen anderen Weg gewählt. Ich möchte mit der Demonstration und der Unterschriftenkampagne für mehr Klimaschutz einstehen.“