1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Mai zu heiß und zu trocken in Magdeburg

Wetter Mai zu heiß und zu trocken in Magdeburg

Dieser Wonnemonat Mai 2018 ist nicht nur gefühlt außergewöhnlich warm, er ist tatsächlich in Magdeburg der wärmste seit 1889.

Von Peter Ließmann 30.05.2018, 12:34

Magdeburg l Schon jetzt ist klar: Es wird ein Jahrhundert-Mai. Seit der Deutsche Wetterdienst 1880/81 damit begonnen hat, Wetterdaten zu sammeln, war der Mai in Magdeburg noch nie so warm. „Wir müssen zwar noch die beiden letzten Mai-Tage abwarten, aber wir werden aller Voraussicht nach die 18-Grad-Marke knacken“, sagte Uwe Peruth von der Magdeburger Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes am Dienstag.

1889 lag die durchschnittliche Tagesmitteltemperatur bei 17,8 Grad plus. Erst 129 Jahre später, also in diesem Jahr, werde sie 18,0 Grad plus betragen.

Damit kann man zu Recht von einem Jahrhundert-Mai sprechen. Allerdings nur, was den statistischen Tagesmittelwert betrifft. Den heißesten Mai-Tag erlebten die Magdeburger im Jahr 1892. An diesem Tag kletterte das Thermometer auf 35,9 Grad plus. „Das werden wir in diesem Mai wohl nicht mehr erreichen“, so die Einschätzung von Uwe Peruth. Am 29. Mai 2018 erreichte das Quecksilber in Magdeburg 32,4 Grad.

Ganz zum Leidwesen der Magdeburger Gärtner: Der Mai war auch viel zu trocken für diese Jahreszeit. Bis Dienstag fielen in Magdeburg nur insgesamt 16,7 Liter Regen pro Quadratmeter. „Das sind gerade 36 Prozent der normalen Regenmenge für den Monat Mai“, sagte Uwe Peruth. Auch wenn in den kommenden Tagen Gewitter mit kräftigen Niederschlägen zu erwarten seien, würde das die Regenstatistik für den Mai „nur schönen“. „Ganz klar, der Mai war zu trocken mit zu vielen niederschlagsfreien Tagen“, kommentiert der Wetterfachmann den Mai.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtgartenbetriebs ist es ebenfalls ein sehr ungewöhnlicher Mai. Durch die hohen Temperaturen und die langanhaltende Trockenheit muss in den Parks und auf den Friedhöfen in Magdeburg deutlich mehr gegossen werden. Auch die Beete in der Innenstadt brauchen viel mehr Wasser als gewöhnlich.

Ein spezielles Problem sind die vielen Jungbäume, die in den vergangenen Jahren in Magdeburg gepflanzt wurden. Diese Bäume benötigen besonders viel Wasser, damit sie gut anwachsen. „Sie leiden unter dem momentanen Wetter“, so Rathaussprecherin Kerstin Kinszorra.

Im Zoo ist derweil schon die diesjährige „Eiszeit“ angebrochen, das heißt, für viele Tiere werden Obst und Gemüse in Eisblöcke eingefroren, mit denen sich die Zoobewohner dann abkühlen und auch beschäftigen können. „Die Schimpansen zum Beispiel haben sich mehrere Stunden an ihren Eisbomben abgearbeitet“, sagt Zoo-Chef Dr. Kai Perret.

Ansonsten sei der heiße Mai für die Tiere kein besonderes Problem. „Die nehmen das ganz locker und ziehen sich einfach in den Schatten zurück. Tiere sind da viel flexibler.“ Natürlich behalte man immer alle im Auge und achte darauf, dass genügend Schatten zur Verfügung steht.

Nur bei den Pflanzen sehe die Lage etwas anders aus. „Es muss schon jetzt sehr viel mehr gewässert werden. Das ist auch noch kein Problem, aber man muss abwarten, wie der gesamte Sommer sich entwickelt“, sagte Kai Perret.

In den Krankenhäusern der Stadt ist die Lage, was mögliche Auswirkungen der Frühjahrs-Hitzewelle betrifft, normal. „Es gibt kein vermehrtes Patientenaufkommen durch das warme Wetter“, sagte Heike Gabriel, Pressesprecherin des Klinikums Magdeburg.

Die SWM meldeten einen rund 25-prozentigen Anstieg des Wasserverbrauchs. Am Dienstag lag der Verbrauch in Magdeburg bei insgesamt 40.000 Kubikmetern, normal für einen Mai-Tag seien rund 32.000 Kubikmeter.

Für Magdeburg gilt die Waldbrandwarnstufe „3“, das heißt, es besteht eine mittlere Waldbrandgefahr. Die höchste Warnstufe ist die „5“.